120 Jahre Bergbau mit Erfolg
Ein kleines Unternehmen, das sich später Sandvik nennen sollte, hat 1896 den ersten Steinbrecher in Schweden gebaut. Heute setzt Sandvik Mining die CAM-Software Esprit ein – dagegen haben Gesteine keine Chance.
Mehr als 700 Mitarbeiter arbeiten am schwedischen Sandvik-Standort in Svedala. Von dort aus bedient das Unternehmen vor allem Kunden aus der Bergbau- und Bauindustrie und hat das Erscheinungsbild moderner Fertigung mitgeprägt. „Wir sind die Weltbesten und können jetzt sogar noch besser darin sein, unsere Kegel- und Backenbrecher in verschiedenen Modellen zu fertigen“, sagt Sandvik Mining-Produktionsingenieur Olle Lundberg selbstbewusst.
1999 entschied sich Sandvik dafür, die Software Esprit von DP Technology zur computergestützten Fertigung (CAM) einzusetzen, um damit seine Werkzeugmaschinen zu programmieren. Seit 2003 arbeitet Sandvik mit dem Esprit-Vertriebshändler Holotech in Örebro zusammen, der schnellen technischen Support garantiert.
„Werkzeugmaschinen verfügen offenkundig über neue Technik, die von der Software auch unterstützt werden muss“, so Lundberg. „Es ist erst ein paar Jahre her, da gab es Fräsmaschinen mit gerade einmal zwei Rotationsachsen. Mittlerweile gibt es aber Maschinen, die mit drei Rotationswellen und zwei gegenläufigen Z-Achsen arbeiten. Es gab Zeiten, da war ein Postprocessing für eine solche Maschine gar nicht möglich.“ Doch diese Zeiten sind vorbei.
Bei Sandvik Mining arbeitet man mit einer Fräs-/Dreh-Maschine des Typs WFL M65, einem Fräs-/Drehzentrum mit 4 Achsen und Palettenwechsler in Portalbauweise des Typs Unicom 6000 sowie einem vertikalen CNC-Fräs-/Drehzentrum des Typs Unicom 8000, ebenfalls mit Palettenwechsler.
Zusätzlich bietet Esprit leistungsstarke Programmierung für alle Arten von Werkzeugmaschinen. Die Software kann zur Programmierung verschiedenster Anwendungen eingesetzt werden: Fräsmaschinen mit 2-5 Achsen, Drehmaschinen mit 2-22 Achsen, Drahterodieren mit 2-5 Achsen, multifunktionale Drehbearbeitung und B-Achsen-Werkzeugmaschinen.
Die problemlose Kompatibilität von Esprit mit SolidWorks, dem CAD-System, mit dem Sandvik arbeitet, war der Grund, warum diese Software die ideale Lösung für das Unternehmen ist. Die direkte CAD/CAM-Schnittstelle ermöglicht es, Dateien im Originalformat unmittelbar zu importieren, ohne dass sie beschädigt werden oder die Geometriedaten geändert oder erneuert werden müssen. Das ermöglicht einen präzisen Austausch von Design- und Engineering-Daten und damit letztendlich eine hochpräzise und problemlose Fertigung.
„Zunächst bewerten wir die einfachsten Programmierprozesse, um die Programmierungs- und Produktionsabläufe so schnell und einfach wie möglich zu gestalten“, so Lundberg. „Wir definieren, welche Bereiche des Teils gefräst, gebohrt, mit einem Gewinde versehen werden usw. und in welcher Reihenfolge die Bearbeitungsschritte erfolgen sollen.“
An dieser Stelle des Programmierungsprozesses legt Sandvik Mining fest, mit welchen Werkzeugen sich die Arbeiten am besten realisieren lassen, und definiert wesentliche Zerspanungsdaten. Die AddIn-Software WinTool von Datos ermöglicht, Werkzeugdaten für die CNC-Programmierung und die Werkzeuglagerung in ein und derselben Lösung zu integrieren.
Mit Esprit lasse sich der „Sollzustand“ eines Teils problemlos mit dem „Istzustand“ des Werkstücks nach der Fertigung abgleichen und so eine hohe Genauigkeit bei der Bearbeitung erzielen, so Lundberg, und er fügt hinzu, dass „sämtliche Bewegungsabläufe in Echtzeit dargestellt werden, so dass sich der Bearbeitungsprozess unheimlich gut überprüfen lässt.“ (U. Samuelsson)
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