Aktivisten sabotieren Kieswerk am Langener Waldsee
Am vergangenen Samstag (3. Februar 2024) sind Unbekannte in das Kieswerk der Sehring AG nahe Frankfurt a. M. eingebrochen. Dort haben sie die Anlagen beschädigt. Nach Angaben der Polizei ist ein Schaden von rund 50.000 € entstanden.
Mehreren Medienberichten zufolge haben die Aktivisten im Kieswerk der Sehring AG Förderbänder zerschnitten und Antriebsmotoren beschädigt. Zudem sollen sie Gebäude mit Schriftzügen beschmiert haben. Die Personen haben sich während der Tat mit Maleranzügen und Skimasken maskiert.
Bekennerschreiben veröffentlicht
Auf der Webseite des Bündnisses „Wald statt Asphalt“ wurde ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Das Schreiben sei den Betreibern laut einer Fußnotiz von einer anonymen Gruppe mit der Bitte um Veröffentlichung zugespielt worden. Mit dem Bekennerschreiben teilte die Gruppe auch ein Video, dass die Tat zeigen soll.
Mit der Aktion wolle sich die Gruppe „der anhaltenden Klimazerstörung des Betreibers Sehring aktiv entgegenstellen“, schreiben die Autoren. Zudem wird eine Frau Lisa Müller zitiert: „Wir müssen der ökologischen und sozialen Zerstörung der Bauindustrie schnell und wirksam dort begegnen, wo sie passiert. Das bedeutet für uns die profitorientierte Produktion direkt zu sabotieren. Denn diese treibt nicht nur die Klimakrise mit dem dreckigen Baustoff Beton unaufhaltsam weiter an. Sie sorgt durch Abriss statt Sanierung und Bau von Bonzenwohnungen für Verdrängung und menschenfeindliche, zubetonierte Städte.“
Das Bekennerschreiben endet mit den Worten: „Für uns ist klar: Wir müssen es selber machen. Wir zerstören, was uns zerstört und wir bauen auf, was uns aufbaut.“
Täter noch nicht bestätigt
Inwiefern es sich aber tatsächlich um eine politische Tat handelt und ob die Gruppe der Klimaaktivisten dafür verantwortlich ist, muss allerdings laut Medienberichten noch abschließend geklärt werden. Der Staatsschutz ermittelt in dem Fall.
Hingegen geht die Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände (VhU) von einem „politisch motivierten Anschlag“ aus, wie der Verband in einer Pressemitteilung schreibt. Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der VhU, erklärt dazu: „Wir verurteilen diesen Angriff auf das Unternehmen Sehring aufs Schärfste. Auch für politisch motivierte Sachbeschädigung gibt es keinerlei Rechtfertigung. Wer auf Firmengelände eindringt und Anlagen zerstört, ist kriminell und gehört bestraft.“ Weiter fügt er hinzu: „Die politische Auseinandersetzung über Umwelt- und Klimafragen muss friedlich bleiben!“
Jahrelanger Konflikt
Die Sehring AG möchte die Kiesgrube am Langener Waldsee erweitern. Mit dieser Erweiterung sind immer wieder Konflikte einhergegangen, da hierfür der anliegende Wald gerodet werden muss. Laut „hessenschau“, der Nachrichtensendung des Hessischen Rundfunks, hatte der Umweltschutzverband BUND 9 Jahre lang versucht, rechtlich gegen den Kiesabbau vorzugehen. Im Jahr 2022 hatte das Bundesverwaltungsgericht die Klage endgültig abgewiesen. (MSM/RED)
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