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Kennen Sie die bauma? Teil 7: 9. April 2019

Die Partnerländer

Zur bauma 2001 wurde das Konzept der Partnerregionen eingeführt, seit der Messeausgabe 2010 handelt es sich um Partnerländer. Welche Regionen und Länder bislang dabei waren und nach welchen Kriterien die Partnerländer ausgewählt werden, lesen Sie im siebten Teil unserer Geschichte der bauma.

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„Bei der Auswahl des Partnerlandes müssen wir darauf achten, dass es eine gewisse Relevanz hat, nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschland liegt und auch durchaus ein bisschen exotisch ist. Gleichzeitig sollte dieses Land im Bau- und im Miningbereich ausreichend aufgestellt sein“, so Joachim Schmid, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Bau- und Baustoffmaschinen, fachlich-ideeller Träger der bauma im Vorfeld der bauma 2019. Der Fachverband ist gemeinsam mit der Messe München Initiator des Konzepts, das erstmals 2001 mit der Partnerregion Südamerika umgesetzt wurde, wo ein immenser Bedarf an Baumaschinen bestand. Das Ziel war, Verbindungen herzustellen und zu helfen, dauerhafte Geschäftsbeziehungen anzubahnen.

Erreicht werden sollte dies durch eine Reihe von Veranstaltungen, die Südamerika in den Fokus der Messe rückten, unter anderem wurde an einem der Messetage ein Lateinamerika-Symposium veranstaltet. Dies kam in der Branche gut an und so wurden die seinerzeit boomenden GUS-Staaten Partnerregion der bauma 2004. Die Partnerregion der bauma 2007 war die arabische Halbinsel. Mehr als vervierfacht hatte sich der Export deutscher Baumaschinen in dieser Region laut VDMA zwischen 2000 und 2005, es gab also erneut gute Gründe, die heimische Bau- und Baumaschinenindustrie mit Partnern in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien zu vernetzen.

Aus Partnerregionen werden Partnerländer

Partner der bauma 2010 wurde Indien, das von der Wirtschaftskrise nicht so hart getroffen wurde wie viele andere Märkte. Zudem zeichnete sich dort ein deutlich steigender Bedarf an Maschinen und Ausrüstungen ab. Es fanden zahlreiche begleitende Fachveranstaltungen statt, tausende Fachbesucher reisten aus Indien an.

Mit Indonesien wurde eine der größten Volkswirtschaften bauma-Partnerland 2013. Die Bauwirtschaft des Landes boomte, das BIP stieg seit Jahren, im Jahr 2011 etwa um 6,2 %. Die bauma bot Repräsentanten Indonesiens die Möglichkeit, ihr Land im Vortragsprogramm als Investitionsstandort und Partner für anstehende Projekte zu präsentieren. Der VDMA präsentierte die „Indonesia Business Lounge“, in der sich Aussteller und Besucher über das Partnerland austauschen und Projekte diskutieren konnten. 2016 setzte der VDMA auf Länderspecials, um die Attraktivität verschiedener Märkte zu beleuchten, kehrte aber mit der diesjährigen Messeausgabe zum Partnerlandkonzept zurück.

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Mit Kanada wird ein politisches Signal gesetzt

Kanada, der siebtgrößte Baumaschinenmarkt der Welt, ist das Partnerland der bauma 2019. Das nordamerikanische Land gehört weltweit zu den wichtigsten Absatzmärkten für die internationale Baumaschinen-, Baustoffanlagen- und Bergbaumaschinenindustrie. Die Bauwirtschaft mit einem Volumen von 102 Mrd. Euro und die Bergbauindustrie mit einem Volumen von 116 Mrd. Euro machen zusammen über 15 % des BIP aus. Kanada gehört bei fast allen Bodenschätzen zu den Top 5 der weltweiten Förderländer und verfügt über die drittgrößten Ölreserven der Welt. Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen, bieten sich am kanadischen Gemeinschaftsstand C2.226 und der „Canada Visitor Lounge“ beim VDMA im Eingang Ost, zu Beginn der Messe fand auch der „Canada Mining Day“ statt.

Im Gespräch mit baunetzwerk.biz hob Joachim Schmid das Wirtschafts-Handelsabkommen CETA hervor, das zwischen der EU und Kanada abgeschlossen worden ist: “Dieses Abkommen ist für uns – gerade auch nach den Entwicklungen bezüglich TTIP – ein wichtiges Signal. Wir leben vom Freihandel und wollen dieses Thema mit dem Partnerland verknüpfen und ganz oben auf die Agenda setzen. Damit senden wir auch eine politische Botschaft.“

Lesen Sie im nächsten Teil unserer Geschichte, wie es der Messe München gelang, die bauma weltweit zu etablieren, ohne dem Standort München zu schaden.

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