Europäische Baumaschinenindustrie mit Wachstumszeichen
Im ersten Halbjahr 2014 ist der Baumaschinenabsatz auf dem europäischen Markt um 10,2 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2013 gestiegen. Dabei war die Nachfrage im ersten Quartal besonders stark. Nach dem Sommer verschlechterte sich das Geschäftsklima allerdings merklich.
Zum ersten Mal nach einer langen Durststrecke sind im ersten Halbjahr diesen Jahres in den südeuropäischen Ländern wie Italien, Spanien und Portugal erstmals wieder deutlich mehr Baumaschinen verkauft worden als in den Jahren zuvor. Das sind Anzeichen dafür, dass der europäische Bausektor sich nun zu stabilisieren scheint - mit erfreulichem Effekt für den Baumaschinenmarkt. Nach den neuesten -Zahlen des Committee for European Construction Equipment (CECE) steht allerdings zu befürchten, dass sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr abschwächen wird, vor allem in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. „Schauen wir aber auf das gesamte Jahr 2014, scheint uns ein ordentliches Wachstum über alle Produktgruppen und Länder hinweg weiterhin realistisch“ sagte Eric Lepine, Präsident des CECE und Geschäftsführer von Caterpillar France.
Von allen Baumaschinen waren Straßenbaumaschinen die gefragteste Produktgruppe. Das CECE erwartet für dieses Jahr ein zweitstelliges Wachstum. Auch bei Erdbaumaschinen läuft es rund. In den ersten sechs Monaten ist der Absatz um 9,6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. „Das ist erfreulich, aber wir müssen sehen, dass diese Zahlen immer noch rund 43 % unter der Rekordmarke von 2007 liegen“, stellte Lepine fest. Die Nachfrage nach Betonausrüstungen entwickelte sich im Vergleich zu den anderen Sektoren schwächer während Turmdrehkrane im ersten Halbjahr ein Absatzplus von 8 % verzeichneten. Hier ist kein Boom in Sicht, aber eine stabile Entwicklung wahrscheinlich, insbesondere deshalb, weil die Exporte nach außerhalb Europas in diesem Jahr um 10 % gestiegen sind.
Großbritannien bleibt weiterhin der Markt in Europa, wo es für die Baumaschinenindustrie derzeit am besten läuft. Im ersten Halbjahr 2014 sind dort 44 % mehr Erdbaumaschinen verkauft worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die anderen nord- und westeuropäischen Baumaschinenmärkte verzeichneten ebenfalls ein ordentliches Wachstum, während sich die osteuropäischen Märkte ganz unterschiedlich entwickelten. Die Nachfrage aus Russland schwächelt, nicht nur wegen der politischen Lage, sondern auch wegen des zyklischen Rückgangs der russischen Baumaschinenindustrie. Hinzu kommt, dass dort die asiatischen Hersteller mehr und mehr Fuß fassen. Die Türkei, einst ein vielversprechender Markt, kommt nicht auf Touren. Hier ging der Baumaschinenabsatz zum vierten Mal in Folge im zweistelligen Bereich zurück.
Die meisten europäischen Baumaschinenunternehmen verzeichnen steigende Auftragseingänge. Diese kommen vor allem aus nicht europäischen Ländern, vor allem von der Arabischen Halbinsel mit Saudi-Arabien als Wachstumsmotor. Nordamerika entwickelt sich recht gut, Südamerika tritt dagegen weiter auf der Stelle.
In Asien ist das Bild uneins. Die positive Stimmung in Indien nach den Wahlen im Frühjahr hat sich nicht auf die Baumaschinennachfrage ausgewirkt. Vor nächstem Jahr wird hier keine Änderung erwartet. In China geht es auch in diesem Jahr turbulent zu. Nachdem das erste Quartal Anlass zu vorsichtigem Optimismus gab, hat sich die Lage nun wieder verschlechtert. Die südostasiatischen Staaten, vor allem Indonesien entwickeln sich weitaus besser. Im zweiten Quartal zeigte sich auch eine positive Wende in Australien, das nun trotz des schwächelnden Bergbausektors wieder auf Wachstumskurs ist.
Laut einer CECE-Umfrage hat sich das allgemeine Geschäftsklima nach dem Sommer deutlich verschlechtert. Allerdings sehen die Unternehmen auch im zweiten Halbjahr eine weiterhin positive Entwicklung der Bauindustrie. Die Auftragseingänge seien insgesamt gesehen noch stabil. „Alles in allem hält das CECE an seiner Prognose von plus 10 % Umsatzwachstum für die europäische Baumaschinenindustrie in diesem Jahr fest“, schloss Lepine.
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