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Foto: Foto: baunetzwerk/Mller
Prof. Wolfgang Gnthert und Michael Hlker stellen die Studie ?Urbane Sturzfluten? auf der Ifat vor.

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Neue Studie „Urbane Sturzfluten“

Parallel zur Ifat erlebten einige Regionen in Deutschland massive Unwetter, bei denen es zu Toten und gewaltigen Sachschäden kam. Es zeigt sich: Deutschlandweit nimmt die Anzahl an Starkregenereignissen zu. Doch es wird zu wenig getan, um diese Schäden zu verhindern, das belegt die neue Studie „Urbane Sturzfluten – Hintergründe, Risiken, Vorsorgemaßnahmen“. Die im Auftrag der „Initiative Verantwortung Wasser und Umwelt“ erstellte Untersuchung belegt, dass Starkregenereignisse als Überflutungsursachen bisher zu wenig Beachtung finden, obwohl diese mittlerweile 50% der Überflutungsschäden ausmachen.

Besonders gefährdet sind Wohn- und Industriegebäude, Infrastruktureinrichtungen und Verkehrsanlagen – und das nicht nur in flussnahen Lagen. „Daher fordern wir Kommunen, Grundstückseigentümer und die Wasserwirtschaft auf, aktiv zu werden: von der Datenerhebung und Gefährdungsanalyse bis zur Bauleitplanung und den entsprechenden Vorsorgemaßnahmen“, erklärte ein Sprecher der „Initiative Verantwortung Wasser und Umwelt“. Die Studie klärt über die Ursachen, Gefahren und Risiken von Sturzfluten auf und dient mit zahlreichen Maßnahmenvorschlägen zudem als Ratgeber für Politik und Bürger. Die komplette Studie sowie der Forderungskatalog stehen unter www.bdb-bfh.de zum Download bereit.

Mehr Sicherheit durch qualifizierte Datenerhebung

Auf Grundlage hydrologischer Daten stellt die Studie fest, dass Starkregenereignisse vorwiegend in den Sommermonaten und überall in Deutschland auftreten. „Es ist davon auszugehen, dass die Überflutungen insbesondere im urbanen Raum zunehmen. Um die genauen Risikogebiete erkennen zu können, sind Niederschlags- und Abflussmessungen sowie Überflutungsnachweise erforderlich. Diese werden bisher nicht in ausreichendem Maße durchgeführt“, erklärte Prof. Wolfgang Günthert vom Institut für Wasserwesen an der Universität der Bundeswehr München, der die Studie erstellt hat. „Hier sind die Kommunen gefragt. Denn nur so können Grundstückseigentümer in betroffenen Gebieten informiert werden, um entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen zu können.“ Denn im Gegensatz zu Flusshochwasser, gibt es bei Starkregen keine lange Vorwarnzeit, um das Eigentum zu schützen.

Überflutungsschutz mit Regenwassermanagement

Die hohen Schäden durch Starkregenfälle entstehen durch die Überlastung der Entwässerungssysteme und unkontrolliertes Abfließen des Niederschlags auf der Oberfläche. Aufgrund wirtschaftlicher Aspekte ist die Kanalisation nicht für seltene, extreme Niederschlagsereignisse ausgelegt und kann somit plötzliche große Wassermengen nicht aufnehmen. Eine Schlussfolgerung der Studie ist daher die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Überflutungsschutzes, bestehend aus Entwässerungssystem mit Regenwassermanagement, dem Schutz der Verkehrs- und Freiflächen sowie dem Objektschutz. Die „Initiative Verantwortung Wasser und Umwelt“ hat einen Forderungskatalog erstellt, mit dem sie sich an Kommunen, die Wasserwirtschaft und Grundstückseigentümer wendet. Darin fordert sie die Analyse von Überflutungsgefährdungen, einen ganzheitlichen Überflutungsschutz, Vorsorgemaßnahmen, eine ausreichende Anzahl an Niederschlagsmessstationen sowie Maßnahmen zur Verminderung und Rückhaltung des Oberflächenabflusses in der Bauleitplanung.

Initiator der Studie

Initiator der Studie ist die 2014 gegründete „Initiative Verantwortung Wasser und Umwelt“. Sie ist aus der Arbeitsgruppe Tiefbau im Gesprächskreis Baustoffindustrie im BDB e.V. hervorgegangen. Der Gesprächskreis bündelt die Interessen der Industrie und Fachhändler im Tiefbau, die sich mit allen Aktivitäten der von Menschen gestalteten Wasserführung im infrastrukturellen Umfeld der Bundesrepublik Deutschland befasst. Hinter der „Initiative Verantwortung Wasser und Umwelt“ stehen namhafte Unternehmen und Institutionen: Aco Tiefbau Vertrieb GmbH, Baustoff Brandes GmbH, Birco GmbH, Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden (BBS), Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbH amp; Co. KG, Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH amp; Co. KG, Funke Kunststoffe GmbH, Hauraton GmbH amp; Co. KG, Hagebau Handelsgesellschaft für Baustoffe mbH amp; Co. KG, Henrich Baustoffzentrum GmbH amp; Co. KG, J. N. Köbig GmbH, Kessel AG, Matthias Reichert GmbH, Mea Water Management GmbH, Schomburg GmbH und Steinzeug-Keramo GmbH.

Partnerinitiative Impulse pro Kanal

Die Partnerinitiative „Impulse pro Kanal“ unterstützt die Studie „Urbane Sturzfluten“. In der Aktionsgemeinschaft „Impulse pro Kanal“ setzen sich insgesamt 26 Verbände, Organisationen und Institutionen deutschlandweit für den Erhalt der Infrastruktur im Untergrund ein. Ein Forderungskatalog erinnert kommunale Entscheider an den Erhalt der „vergrabenen Milliardenwerte“ und informiert die Öffentlichkeit über den Handlungsbedarf in der öffentlichen und privaten Kanalisation.

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