Ein ungewöhnlich nasses Frühjahr gefolgt von einem trockenen Frühsommer. Das erleben wir in Deutschland aktuell. Wie wäre es, Regenwasser vermehrt so zu lenken, dass in trockenen Phasen gespeichertes Wasser genutzt werden kann? Und dass aus einem zu viel an Wasser, keine regionalen Katastrophen werden? Bisher geschieht das hier und da. Um aber auf die Veränderungen bei Wetter und Klima angemessen reagieren zu können, braucht es verschiedenste und nahezu flächendeckende Lösungen. Dies alles birgt immense Aufgaben für die Baubranche.
Resilienz steigern
Engagierte Partner haben das diesjährige Sonderthema mitentwickelt und präsentieren in der gesamten Halle 6 die Resilienz der Wasserwirtschaft. Dazu zählen Universitäten, Verbände, Netzbetreiber sowie namhafte Hersteller passender Systemlösungen. Kommunen, Bauunternehmen, planende Institutionen und alle Interessierten erhalten Antworten zur Risikobewertung, wie Auswirkungen zu minimieren sind und Chancen genutzt werden können. „Uns ist es wichtig, die Resilienz der Wasserwirtschaft aufzuzeigen und weiterzuentwickeln. Wir sehen es als Aufgabe der großen Ver- und Entsorger, Lösungen für effizientes Wassermanagement voranzutreiben. Dafür wollen wir die norddeutschen Kommunen und Gemeinden mit ins Boot nehmen und die Tage auf der NordBau nutzen, um entsprechend zu informieren und sich auszutauschen,“ sagt Marco Sievers, Leiter Konzernvertrieb & Geschäftsentwicklung von Hamburg Wasser.
Lösungen aufzeigen
Es werden Ideen, Lösungen und Modelle vorgestellt, die anregen sollen oder auch direkt umgesetzt werden können: Naturnaher Wasserbau, Fischaufstiegsanlagen, Regenrückhaltebecken, energieautarke Wasserwerke, Dachbegrünung mit verzögertem Wasserablauf für die weitere Wasserversorgung, Modelle zu Deichbau und Küstenschutz, Wassergefahrenmanagement, Sicherung der Trinkwasserqualität – um nur einige Beispiele zu nennen.
Mario Oertel, Professor für Wasserbau an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, erläutert: „Die ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern erforschen wir sehr praxisnah in unserem Wasserbaulabor. Aufgrund der Laborgröße und der zur Verfügung stehenden Abflusskapazität von 1500 Litern pro Sekunde können wir großskalige Modelle errichten, um die Strömungsverhältnisses detailliert zu analysieren. Ein kleinskaliertes Modell einer Fischaufstiegsanlage präsentieren wir auf der NordBau, um Besucherinnen und Besuchern die Funktionsweise zu erläutern.“
Umfangreiches Veranstaltungsangebot:
Auch verschiedene Vortragsveranstaltungen im Rahmen der NordBau finden zum Sonderthema „Wasser… & bauen“ statt:
- 20. Norddeutsche Kanalsanierungstag: Aspekt „Finanzierung von vorbeugenden Starkregenereignissen und Praxis-Beispiele“, 06.09., 09.30-14.30 Uhr, 07.09. 09.30-12.30 Uhr:
- Praxis-Forum Kommunal- und Umwelttechnik: Aspekt „Starkregengefahren“, 06.09./07.09., je 10-13 Uhr
- IB.SH Forum Öffentliche Infrastruktur: Aspekt „Nachhaltige Wasserwirtschaft“, 06.09., 14-17 Uhr
Nachhaltiges Wassermanagement – ein Sonderthema von aktueller und dringlicher Bedeutung, das für die Baubranche herausfordernde und gewaltige Umsetzungsvorhaben bereithält.
Baumaschinen, Geräte und Nutzfahrzeuge – großes Angebot für alle Zwecke
Um unter anderem diese beachtlichen Baumaßnahmen durchführen zu können, braucht es die richtigen Gerätschaften. Direkt an Halle 6 schließt das Außengelände an, mit den zahlreichen Baumaschinen und Baugeräten für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke: vom Straßenbau über Recycling bis zu Aufbereitungstechnik, von Anbauwerkzeugen für den Hochbau über Krantechnik bis zur Baustellenausstattung. Aber auch die Digitalisierung von Baustellen und die Motorentwicklung sind Themen der Ausstellenden und ihrer Produkte. Die Aussteller präsentieren Neuheiten, Trends und Weiterentwicklungen, die von den Besuchern begutachtet, angefasst und getestet werden können.
Das gilt auch für die Bereiche Nutzfahrzeuge, Kommunaltechnik, Werkzeug und Energietechnik im Freigelände Süd. Auf dem Ausstellungsgelände zeigt sich verstärkt auch die Umstellung des Antriebs. Immer mehr Handwerksbetriebe setzen bei Betriebs- und Dienstfahrzeugen auf E-Mobilität. Das Angebot der Hersteller in dem Segment wächst und das wird auf der NordBau gezeigt.
Zahlen, Daten und Fakten
Auf rund 69.000 Quadratmetern Freigelände und über 20.000 Quadratmetern Hallenfläche gilt die NordBau als wichtigste Kompaktbaumesse im nördlichen Europa und dem gesamten Ostseeraum. Jährlich bis zu 800 Aussteller aus 13 Ländern treffen auf rund 63.000 Besucher. Rund 60 Seminare und Veranstaltungen verzeichnen ca. 4.500 Tagungsteilnehmer, wobei die Hälfte der Tagungen von der Architekten- und Ingenieurkammer SH als offizielle Fortbildungsveranstaltung anerkannt sind. (HS/RED)