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Archiv 1. Februar 2017

Weiterknobeln Richtung Zukunft

Die Knobel Bau GmbH hat die Weichen für die Zukunft gestellt: Im 70. Bestandsjahr übernehmen Michael und Andreas Knobel die Geschäftsführung des Unternehmens.

Die Knobel Bau GmbH ist an ihren knallroten Fahrzeugen leicht zu erkennen.
Die Knobel Bau GmbH ist an ihren knallroten Fahrzeugen leicht zu erkennen.

Es war im Mai 1947, zwei Jahre nach Kriegsende, als Franz Knobel sen. das Unternehmen gründete und den Grundstein für die erfolgreiche Firmengeschichte legte. Knobel sen. eröffnete im Hartheimer Rheinwald südwestlich von Freiburg eine Sand- und Kiesgrube. Der Bedarf an Baumaterialien für den Wiederaufbau der regionalen Infrastruktur war groß. Zunächst mit Spaten und Schubkarre, mit Ochsenfuhrwerken und viel Handarbeit betrieb er die Kiesgrube, schon damals mit der Unterstützung weiterer Familienmitglieder. Es dauerte einige Zeit bis er die ersten Planierraupen anschaffen konnte. Den ersten richtigen Wachstumsschub bekam das Unternehmen dann mit dem Bau der Autobahn A5. Große Mengen an Kies und Sand wurden benötigt. Für die Knobels war dieser Straßenbauboom – auch viele Landes- und Bundesstraßen wurden damals in den frühen 1960er-Jahren gebaut - ein Segen. Franz Knobel sen. erkannte rasch die Zeichen der Zeit und investierte in ein eigenes Betonwerk für die Veredelung der im eigenen Kieswerk geförderten Rohstoffe Sand und Kies. Auch der Fuhrpark der Knobels wurde immer größer, mit eigenen Spezialfahrzeugen wurde Transportbeton vor allem nach Freiburg geliefert, um am Aufbau der zerstörten Münsterstadt mitzuhelfen.

Vorreiter im Recycling

Franz Knobel baute eine Asphaltmischanlage, kaufte Straßenfertiger und Walzen und eröffnete dem Unternehmen mit dem Straßenbau ein neues Geschäftsfeld, das noch heute zum wichtigsten Bereich der Knobel Bau-Gruppe gehört. Dieses frühzeitige Erkennen von Märkten zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. So griff die Knobel Bau-Gruppe bereits Anfang der Achtziger Jahre den Recycling-Gedanken auf. Als Vorreiter der Branche setzte das Unternehmen bereits 1983 – inzwischen unter Führung vom Sohn des Gründers Bertram Knobel - das effiziente und umweltfreundliche Asphalt-Kaltfräsen für das Abtragen von Straßenbelägen ein. Mit Recyclinganlagen für Asphalt und Beton und einer eigenen Erdaushubdeponie wurde der Wertstoffkreislauf geschlossen.
Bertram Knobel erweiterte die Geschäftsbereiche um Tief-, Kanal-,Erd- und Wasserbau und entwickelte das Unternehmen zu einem der führenden im Tief- und Straßenbau in Südbaden. Mit Weitblick, Konsequenz und Bodenständigkeit ist es ihm gelungen, das Unternehmen in Familienhand zu halten und zu einem gesunden mittelständischen Betrieb mit über 120 Mitarbeitern zu entwickeln. „Wir haben die Chancen genutzt, die sich bieten, betreiben aber keine Expansion um jeden Preis“, sagt Bertram Knobel, der – als eines von neun Kindern des Gründers – die Geschäfte der Knobel Bau-Gruppe durch die vergangenen fast vier Jahrzehnte führte. Natürlich seien die Mitarbeiter ein weiterer wichtiger Bestandteil der Erfolgsgeschichte „Mit ihren Fähigkeiten, ihrer Erfahrung und ihrem Engagement sind sie die entscheidende Garanten für unseren nachhaltigen Erfolg, der wesentlich auf der hohen, ständig verbesserten Qualität unserer Arbeit beruht“.

Vollblutunternehmer mit Herz

Die neuen Chefs der Knobel Bau GmbH: Michael (r.) und Andreas Knobel.Foto: Foto: Knobel Bau GmbH
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Nun hat Bertram Knobel zum Jahresende 2016 die Geschäftsführung an seine Söhne Michael B. Knobel und Andreas Knobel abgegeben. Beide arbeiten schon seit einiger Zeit in Führungspositionen des Unternehmens mit und auch sie haben dieses Unternehmergen in sich. Jeder, der den Firmensitz in Hartheim am Rhein besucht und mit den beiden nun zu Geschäftsführern der Knobel Bau GmbH bestellten Vertretern der dritten Generation spricht, kann das spüren. Der heute 46-jährige Michael Knobel ist seit 2015 im Unternehmen, der studierte Betriebswirt wird die kaufmännische Leitung der Knobel Bau GmbH übernehmen, während sein Bruder Andreas, 41, ein studierter Ingenieur, die technische Leitung übernimmt. Michael und Andreas Knobel sind dabei Vollblutunternehmer, mit Ideen für die Zukunft, mit Strategien, Verstand und Erfahrung. Sie wissen, dass Unternehmen und Unternehmer auch eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. Das ist bei Knobels eben kein Marketinggeschwätz, sondern echtes Selbstverständnis. Egal ob der Kindergarten neuen Sand braucht, die Hartheimer Kirche einen neuen Glockenturm, oder die örtlichen Vereine eine Unterstützung. Die Knobels helfen gerne. Michael Knobel, der ehrenamtlich auch beim Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) in hervorgehobener Position mitarbeitet, liegt besonders das Thema Schulsponsoring am Herzen. „Die Kinder sind ja unsere Zukunft“ sagt er. Michael Knobel hat bereits an mehreren Schulen einen vom Verband entwickelten Geokoffer für Schulen übergeben, der den Geographieunterricht anschaulicher macht. Natürlich wissen die Knobels auch was der Quell Ihres Unternehmens ist. „Unsere Rohstoffe sind ein Geschenk der Natur. Deshalb leisten wir, was vielen nicht bewusst ist, einen aktiven Beitrag zur Artenvielfalt. Denn schon während des Abbaus entstehen in Kiesgruben vielfach Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, die es anderswo gar nicht mehr gibt. Daraus erwächst für uns eine ökologische Verantwortung, die über die gesetzlich geforderten Rekultivierungs- und Ausgleichsmaßnahmen hinausgeht.

Charta der Vielfalt unterzeichnet

Die Knobel Bau-Gruppe arbeitet auch eng mit dem Naturschutzverband NABU zusammen, in dem wir auch Mitglied sind“, sagt Andreas Knobel. Natürlich wissen die beiden neuen Geschäftsführer auch, dass die eigenen Mitarbeiter ein Grundstein ihres Erfolges sind. Deshalb haben haben sie auch als erstes Unternehmen aus der Branche die Charta der Vielfalt unterschreiben. „Die Schaffung und der Erhalt von heimischen Arbeitsplätzen ist uns ein wichtiges Anliegen. Mittels eines vielfältigen Ausbildungsangebotes kommen wir dem nach. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt haben wir uns verpflichtet, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, welches frei von Vorurteilen ist und unsere Mitarbeiter ausschließlich nach ihren Talenten und Fähigkeiten zu beurteilen“, sagt Michael Knobel.
Aber weil der Apfel ja meist nicht weit vom Stamm fällt, machen Michael und Andreas Knobel kein großes Aufheben um das Engagement ihres Unternehmens. Das haben sie von ihrem Vater Bertram, der noch einer jener Unternehmer ist, die mit Begriffen wie Demut und Bescheidenheit noch etwas anfangen können. Sie haben von ihm gelernt: Es sind nicht Worte, sondern Taten, die zählen. (Markus Hemmerich)

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