Mindestens 16,4 Mrd. Euro Kosten
Der Ersatz und die Ertüchtigung von Brücken auf Autobahnen und Bundesstraßen, die den heutigen Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen sind, werden mindestens 16,4 Mrd. Euro kosten.
Rund 12 Mrd. Euro entfallen auf die Autobahnen. Der Mittelbedarf wird sich noch erhöhen, wenn die statische Nachrechnung von Problembrücken weiter fortschreitet. Das geht aus einem Bericht des BMVI an den Bundestags-Verkehrsausschuss hervor.
Von den aktuell 2.433 Brücken, die laut Nachrechnungsprogramm von 2011 vorrangig zu untersuchen sind, waren mit Stand Ende März 2015 408 (17 %) „fertig“ – die Nachrechnung hat entweder ergeben, dass kein Handlungsbedarf besteht, oder Ersatzneubau bzw. Verstärkung sind abgeschlossen. Bei rund 100 Brücken laufen die Bauarbeiten, bei weiteren rund 900 sind Nachrechnung oder Planung in Arbeit. Bei den restlichen gut 1.000 Brücken ist bisher noch nichts geschehen.
Bei den Brücken mit Handlungsbedarf – aktuell 660 Teilbauwerke – fiel die Entscheidung in 82 % der Fälle aus wirtschaftlichen Gründen für einen Ersatzneubau. Der Rest wird verstärkt oder anderweitig ertüchtigt. Bemerkenswert ist, dass selbst einige Autobahnbrücken nicht auf das aktuelle Lastmodell LMM ertüchtigt werden, sondern nur auf LM1 oder gar Brückenklasse 60/30. Die Lahntalbrücke Dorlar und die Talbrücke Sechshelden (A 45) werden zum Beispiel nur auf das Niveau Brückenklasse 60/30 verstärkt.
Finanziert werden Brückenersatz und -Ertüchtigung aus dem Nachrechnungsprogramm prinzipiell aus den normalen Erhaltungsmitteln im BMVI-Etat. Ab 2015 werden aber die Mittel für Projekte von mehr als 5 Mio. Euro Volumen im „Sonderprogramm Brückenmodernisierung“ abgebildet, um so mehr Transparenz zu schaffen. Eingeplant sind für 2015 bis 2018 knapp 2 Mrd. Euro. Wie das BMVI schreibt, haben allein die 103 im Straßenbauplan 2015 enthaltenen Maßnahmen schon ein Volumen von 2,2 Mrd. Euro. Bei dem jetzt festgestellten Bedarf von 16,4 Mrd. Euro und einer Finanzierung wie sie im Jahr 2018 mit 640 Mio. Euro würde die Brückensanierung gut 25 Jahre in Anspruch nehmen.
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