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Archiv 9. Januar 2017

Diabas - der Vielseitige

Die jährliche Wahl zum Gestein des Jahres fiel für 2017 auf den Diabas. Was Diabas auszeichnet, ist seine vielseitige Verwendbarkeit. Für Bildhauerarbeiten und die Werksteinproduktion ist es ebenso gefragt, wie für die anspruchsvolle Schotter- und Splittherstellung sowie als Zuschlag bei der Baustoffproduktion.

Wahlsieger 2017: Der Diabas wurde zum Gestein des Jahres gekrt. Die offizielle Weihe findet am 28. April 2017 in Bad Berneck statt.
Wahlsieger 2017: Der Diabas wurde zum Gestein des Jahres gekrt. Die offizielle Weihe findet am 28. April 2017 in Bad Berneck statt.

Nur noch ganz wenige Steinbruchbetriebe in Deutschland gewinnen derzeit Diabas besonders hoher Qualität für die Werksteinproduktion. Viel häufiger wird das Gestein aus nutzbaren heimischen Vorkommen für die Aufbereitung zu Schottern und Splitten genutzt. Die hohe Druckfestigkeit und Frostbeständigkeit des Diabas prädestiniert in für besonders hochwertige Anwendungen im Verkehrswegebau. So ist er eines der bevorzugten Gesteine für die Gleisschotterproduktion. Die hohe Polierresistenz von Diabassplitten sorgt zwischen Straßendeckschichten und Reifen für einen guten Grip und macht so den Straßenverkehr sicherer. Beliebt sind Diabaskörnungen auch wegen ihrer guten Haftungseigenschaften mit dem Bitumenbinder als Zuschlag in der Asphaltproduktion. Als Edelsplitte in speziellen Asphaltmischungen, dem so genannten „Flüstersaphalt“ tragen sie zur Minderung der Fahrgeräusche bei. Die Herstellung von Wasserbausteinen oder Gabionenfüllungen sind weitere Anwendungsgebiete. Zu „Urgesteinsmehl“ aufgemahlen, verbessert Diabas wegen seines hohen Kalzium- und Magnesiumgehaltes die Böden und damit die Erfolge im Gartenbau und in der Landwirtschaft.

Entstehung und Vorkommen

Diabase sind landläufig so etwas wie die „älteren Brüder“ der Basalte. Das heißt, sie verdanken ihre Eigenschaften einer schwach metamorphen Umwandlung untermeerisch ausgeflossener Basalte. Kristalline, meist kleinkörnig ausgeprägte Diabase treten in der Regel als lagerförmige Intrusivkörper in sedimentärem Nebengestein, meist Tonschiefern, auf. Die für Diabase typische grünliche Verfärbung der ursprünglich schwarzen basaltischen Ausgangsgesteine entsteht durch die Neubildung von Chlorit und Epidot im Zuge der Metamorphose im marinen Milieu. Auf Grund ihres Mineralbestandes und ihres kompakten Gefüges besitzen Diabase eine hohe Dichte.
In Mitteleuropa treten Diabase hauptsächlich in Schichten des Devon und Unterkarbon auf. Deshalb finden sie sich in den deutschen Mittelgebirgen, so im Rheinischen Schiefergebirge, im Harz und im Thüringisch-Vogtländisch-Fränkischen Schiefergebirge. Verbreitungsgebiete von Diabasen in Wechselfolgen mit verschiedenartigen Sedimenten wie Kalk oder Tonschiefer sind meist durch kuppenförmige Landschaften charakterisiert, in denen die Diabase als Härtlinge hervortreten.
Die Präsentation und feierliche Weihe des Diabases als Gestein des Jahres 2017 wird am 28. April 2017 im Hartsteinwerk Schicker OHG in Bad Berneck (Oberfranken) stattfinden. Die Wahl des „Gestein des Jahres“ wird alljährlich durch ein Expertengremium aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung unter Federführung des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG, geoberuf.de) durchgeführt.

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