Bisher begleitet von weiteren Spezialmessen, trat die nunmehr vierte Ausgabe als Stand-alone-Messe an. Ein mutiger Schritt, der jedoch belohnt wurde. Die Infratech wirkte wie ein Magnet und hat ihren Ruf als deutsche Leitmesse der Infrastruktur untermauert. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst, mittlerweile ein echter Fan der Messe, sah bei seinem Besuch „zahlreiche Produkte, die unsere Infrastruktur schneller und besser machen". 234 Aussteller – ein Plus von 7% – präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen zur Sicherstellung einer funktionsfähigen Infrastruktur. Im Vergleich zur Vorherigen Messe konnte die Infratech bei den Besuchern um rund 10% zulegen.
Im Zeichen der Digitalisierung
„Infrastrukturen erhalten und ausbauen" lautete das Motto der Messe, die vom 14. bis 16. Januar in Essen stattfand. Digitalisierung war auch dort ein zentrales Thema. In seiner Keynote zur Eröffnung erläuterte Peter Adelskamp, Chief Digital Officer (CDO) der Stadt Essen, Vernetzung, Zusammenarbeit und Ideenaustausch als wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen. „Für diesen Austausch ist die Infratech ideal" sagte Adelskamp. Hermann Schulte-Hiltrop, Hauptgeschäftsführer der Bauverbände NRW e.V., bezeichnete die Messe für ein Transitland wie Nordrhein-Westfalen als enorm wichtig. Ihr stetiges Wachstum verdeutliche, welch hohen Stellenwert sie innerhalb der Branche genießt.
Viele Aussteller bestätigten diese Einschätzung. Sie berichteten von hohem Besucherzahlen an den Ständen und lobten den erneut großen Anteil von Fachbesuchern. „Keine andere Veranstaltung im Bereich Infrastruktur ermöglicht einen besseren Austausch mit kommunalen Entscheidungsträgern, Verbänden, Landesbehörden für den überregionalen Straßenbau, Ingenieurbüros, Bauunternehmen und dem Baustoff-Fachhandel", sagte Bernd Bathke, bei Aco zuständig für Marketing und Veranstaltungen.
Politiker auf der Infratech
Bereits zum dritten Mal besuchte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst die Infratech. Unter den prominenten Besuchern waren auch Günther Adler, Geschäftsführer Personal der Autobahn GmbH des Bundes und Staatssekretär a.D., und der niederländische Generalkonsul Peter Schuurman.
Überzeugendes Vortragsprogramm
Äußerst erfolgreich verlief das Vortragprogramm der Infratech, das erneut u.a. vom IKT – Institut für unterirdische Infrastruktur und vom Kirschbaum Verlag ausgerichtet wurde, die Auditorien waren stets bis auf den letzten Platz besetzt. „Das enorme Interesse an unseren Vorträgen zeigt, dass es uns wieder gelungen ist, Lösungsansätze für die wichtigen infrastrukturellen Herausforderungen aufzuzeigen", so Sissis Kamarianakis, Leiter Weiterbildung beim IKT. Auch Michael Dietl, Verlagsleiter Fachzeitschriften des Kirschbaum Verlags, zeigte sich sehr zufrieden: „Zu unserem Symposium zur nachhaltigen und umfassenden Erhaltung und Erneuerung von Straßen sind deutlich mehr Teilnehmer gekommen, als Anmeldungen eingegangen waren." Auch die erstmals veranstaltete Smart Infra Technology Conference bot eine hochklassige Themenauswahl.
Förmlich „überrannt“ wurde die „Fachtagung Abscheidetechnik“ der GET – Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik, die am Vormittag des ersten Messetages stattfand.
Infratech Innovationspreis
Mit dem vom IKT ausgelobten Infratech Innovationspreis 2020 hat Verkehrsminister Wüst den photovoltaischen Straßenbelag Wattway der Colas Group ausgezeichnet. Die nur 7 mm dünnen und leicht zu verlegenden Platten aus Polymer versorgen elektrische Anlagen an Straßen und Wegen mit Strom. Olga Boiche nahm den Preis entgegen. „Wir freuen uns, dass der Preis unser Produkt bekannter macht und hoffen, nun technische Partner zu finden, um den Straßenbelag bald auch in Deutschland einbauen zu können", so Boiche. Der Nachwuchspreis für Studierende ging an Christian Tobias Rhein, Ruhr-Uni Bochum, Lehrstuhl Tunnelbau, für seinen Beitrag „Untersuchung der Verarbeitbarkeit von Boden-Schaum-Gemischen durch Anwendung des Penetrationstests".
Die nächste Infratech findet von Dienstag, 11. Januar bis Donnerstag, 13. Januar 2022 in Essen statt.