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Transport 11. August 2023

EU erlaubt noch schwerere Lkw

Die EU-Kommission will die verkehrsbedingten CO2-Emissionen senken. Eine der Maßnahmen ist die Erlaubnis, dass emissionsarme Lkw schwerer werden dürfen.

Lkw könnten in Zukunft noch schwerer werden
Lkw könnten in Zukunft noch schwerer werden
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Der Güterverkehr in Europa ist für mehr als 30 % der verkehrsbedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Diese sollen bis 2050 um 90 % sinken. Um dieses im europäischen Grünen Deal verankerte Ziel zu erreichen, hat die EU-Kommission Maßnahmen für einen effizienteren und nachhaltigeren Güterverkehr vorgelegt. Sie will das Management der Eisenbahninfrastruktur verbessern, Anreize für emissionsarme Lastkraftwagen schaffen und bessere Informationen über Treibhausgasemissionen im Güterverkehr bereitstellen.

Die Vorschläge werden nun vom Europäischen Parlament und vom Rat im Rahmen des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens geprüft.

Anreize für die Nutzung emissionsarmer Lastkraftwagen

Mehr als 50 % des Güterverkehrs wird in der EU auf der Straße befördert (Zahlen von 2020), und dieser Verkehr trägt maßgeblich zu den Treibhausgasemissionen bei.

In der geltenden Richtlinie über Gewichte und Abmessungen sind Länge, Breite und Höhe des Höchstgewichts für schwere Nutzfahrzeuge festgelegt. Mit dem Vorschlag der EU-Kommission werden diese Vorschriften überarbeitet. Da Fahrzeuge mit emissionsfreien Technologien meist schwerer sind als jene mit konvetionellem Antrieb, dürfen diese mit mehr Gewicht unterwegs sein. Dies wird Anreize für die Einführung saubererer Fahrzeuge und Technologien schaffen. Sobald sich die Technologie entwickelt und emissionsfreie Antriebssysteme leichter werden, so die Hoffnung, werden sauberere Fahrzeuge im Vergleich zu konventionellen Lastkraftwagen von einer zusätzlichen Nutzlast profitieren.

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Die Einführung aerodynamischerer Kabinen und anderer Energiesparvorrichtungen wird nun auch gefördert, um nicht nur den Komfort und die Sicherheit des Fahrers zu verbessern, sondern auch die Effizienz emissionsfreier Antriebsstränge zu erhöhen.

Der Vorschlag der Kommission soll auch Klarheit in Bezug auf die Verwendung schwererer und längerer Fahrzeuge im grenzüberschreitenden Verkehr unter bestimmten Bedingungen schaffen. Dazu gehört auch die Klarstellung, dass Mitgliedstaaten, die europäische modulare Systeme (EMS) in ihrem Hoheitsgebiet zulassen, diese auch bei internationalen Einsätzen zwischen diesen benachbarten Mitgliedstaaten nutzen können, ohne dass ein bilaterales Abkommen erforderlich ist und ohne Beschränkung, dass nur eine Grenze überschritten wird. Dies bedeutet, dass dieselbe Ladungsmenge auf weniger Fahrten befördert werden kann.

Um den intermodalen Verkehr zu fördern, bei dem Güter mit zwei oder mehr Verkehrsträgern, aber mit einer standardisierten Ladeeinheit (wie einem Containeranhänger oder anderen) befördert werden, dürfen Lastkraftwagen, Anhänger und Sattelanhänger ein zusätzliches Gewicht tragen. Eine zusätzliche Höhe wird auch den Transport von hochwürfelförmigen Containern mit Standardfahrzeugen erleichtern. (MAI/RED)

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