Drei Ministerien, das Umwelt-, das Wirtschafts- und das Finanzressort, haben sich für eine Hessische Initiative für Baustoffrecycling zusammengeschlossen. Die Initiative hat das Ziel, den Einsatz von Recyclingbaustoffen zu stärken und eine Kreislaufführung von Rohstoffen zu unterstützen.
„Wir wollen jetzt zeigen, dass Baustoffrecycling möglich ist und wie es funktioniert", erklärten demnach Umweltministerin Priska Hinz, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (beide Bündnis90/Grüne) und Finanzminister Michael Boddenberg (CDU). „Ressourcenschutz, weniger Abgase durch weiten Transport, Schonung von Deponieraum, weniger Flächenkonflikt und weniger CO2-Emissionen. Das alles sind die positiven Effekte", heißt es weiter. Das Land will Vorbild sein und Kommunen und privaten Bauträgern Möglichkeiten aufzeigen. Zudem soll schon beim Planen und Bauen auf eine spätere Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit der eingesetzten Baumaterialien geachtet werden.
Neue Grundsätze
Ziel der Initiative ist es, bei öffentlichen Ausschreibungen von Baumaßnamen des Landes Hessen qualifiziert hergestellte und güteüberwachte RC-Baustoffe regelmäßig zu berücksichtigen. Auf eine Berücksichtigung von RC-Baustoffen soll nur dann verzichtet werden, wenn dem vergaberechtliche, bauordnungsrechtliche, bautechnische oder umweltbezogene Anforderungen, sehr erhebliche Mehrkosten oder mangelnde Marktverfügbarkeit entgegenstehen.
Vor allem im Straßenbau - bisher
Die Verwendung von Recyclingbaustoffen sei im staatlichen Hochbau anspruchsvoller als etwa im Straßenbau, erklärte Finanzminister Boddenberg. Der Einsatz soll zukünftig aber verstärkt geprüft werden.
Wirtschaftsminister Al-Wazir kündigte an, bei allen Baumaßnahmen des Landes im Straßenbau, einschließlich Geh- und Radwegen, vorrangig Recyclingmaterial einsetzen zu wollen. Konkret heißt dies: „Bei allen Baumaßnahmen des Landes im Straßenbau ist der Einsatz von Recyclingmaterial zu prüfen und nach Möglichkeit vorzusehen.“
Die Ausschreibung unter Berücksichtigung des Einsatzes von RC-Baustoffen als Zuschlagskriterium erfolgt im Bereich des Straßenbaus zunächst im Rahmen von Pilotprojekten. Die Pilotprojekte werden anschließend im Hinblick auf die Praktikabilität dieser Vorgehensweise evaluiert.
Ausweitung auf den Hochbau
Die 3 Ministerien werden deshalb Leitlinien für kreislaufgerechtes und ressourcenschonendes Bauen im Hochbau erarbeiten. Darin sollen den Angaben zufolge wesentliche Grundlagen für den weitergehenden Einsatz von Recyclingbaustoffen im staatlichen Hochbau des Landes Hessen geschaffen werden. Parallel dazu werden Konzepte zur kurzfristigen Steigerung der Ressourceneffizienz im staatlichen Hochbau entwickelt. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen soll verstärkt bei öffentlichen Vergaben berücksichtigt werden. Vorgesehen sei auch die Konzeption einer hessischen Sekundärbaustoffbörse, um Angebot und Nachfrage möglichst regional zu verknüpfen.
Tipp: Details zur Initiative der Ministerien finden Sie im pdf (zum Herunterladen).