Im Gespräch mit Peter Nüdling
Peter Nüdling ist geschäftsführender Gesellschafter der Franz Carl Nüdling Basaltwerke GmbH & Co. KG (FCN). Steinbruch & Sandgrube fragte ihn, was die Steine- und Erdenindustrie derzeit bewegt.
Herr Nüdling, war es Ihr Plan, den Familienbetrieb F.C. Nüdling weiterzuführen? Welchen alternativen Beruf hätten Sie gewählt?
Ja, sicher hat sich dieser Plan aus der engen Familie heraus, aber auch durch das Umfeld so entwickelt. Lokomotivführer oder Polizist war der Traumberuf der Kindheit, Architektur die Alternative.
Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit, was mögen Sie nicht so gerne?
Mir gefällt der Umgang mit Menschen, das Zuhören, Diskutieren und Entscheidungen treffen. Administrative Dinge, Endlosschlaufen mag ich nicht.
Das Thema Fachkräftemangel beherrscht die Medien. Ist Ihr Unternehmen davon bereits betroffen? Was hilft Ihrer Meinung nach dagegen?
Zurzeitsind wir davon aktuell kaum betroffen, sehen aber sehr wohl die Gefahr dieses Aspektes des demographischen Wandels. Wir versuchen, vor allem im gewerblichen Bereich über das Notwendige hinaus auszubilden, versuchen ein attraktiver, sicherer Arbeitgeber zu sein und haben den Vorteil, in einer ländlich strukturierten Region beheimatet zu sein.
Stichwort: Pkw-Maut. Ist diese für Sie der richtige Weg zur Straßenfinanzierung?
Dies ist meiner Meinung nach schon lange der richtige Weg, solange die Einnahmen zweckgebunden für den Straßenbau sind und auf die bisherigen Budgets on top kommen. Nur hat die Politik während des Wahlkampfes leider die falschen Versprechungen gemacht.
Sie sind Präsident des Bundesverbandes MIRO. Welche Ziele möchten Sie in Ihrer Amtszeit noch erreichen?
Eine gute, reibungslose Amtsübergabe verbunden mit den ersten Schritten hin zu einer Neustrukturierung der Arbeit des Ehrenamtes im Verband.
Mit welchen Problemen hat die Rohstoffindustrie derzeit am meisten zu kämpfen?
Das ist die nach wie vor die fehlende Akzeptanz bei der Politik und in der Bevölkerung für den geordneten Abbau von Rohstoffen, lange Genehmigungsverfahren i. V. m. der Überbürokratisierung, auch und gerade aus Brüssel.
Gibt es positive politische Entwicklungen?
Die Branche ist m. E. selbstbewusster geworden, wird mehr wahr genommen, öffnet sich selbstverständlicher der Allgemeinheit, zeigt, dass sie nichts zu verbergen hat und versucht so, fehlende Akzeptanz (s.o.) durch Offenheit in das Gegenteil zu drehen.
Viele Rohstoffbetriebe müssen ihre Betriebsabläufe wegen des neuen Eichgesetzes umstellen. Ist das bei Ihnen auch der Fall? Welche Maßnahmen sind in Ihren Betrieben geplant?
Nein, wir mussten keine Umstellung vornehmen, weder wiegetechnisch noch EDV-mäßig.
Welche technischen Entwicklungen in den letzten fünfzehn Jahren haben die Produktionsbedingungen im Rohstoffbetrieb besonders verändert/erleichtert?
Der Mitarbeiter ist zum Bediener, zum Kontrolleur geworden, er arbeitet in den seltensten Fällen noch körperlich hart. Durch die Automatisierung des Betriebes ist die Arbeit für die Mitarbeiter sicherer, weniger anstrengend und damit befriedigender geworden.
Sehen Sie für die Zukunft weiteres (technisches) Entwicklungspotential?
Der oben beschriebene Prozess wird sich weiter fortsetzen, wie auch die Energieeffizienz weiter an Wichtigkeit zunehmen wird. Hier, sowohl im technischen wie auch organisatorischen Bereich, wird man neue Wege gehen müssen. Dies wird eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft für unsere Branche sein, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben.
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