City-Tunnel Leipzig fertig gestellt
Sieben Jahre Bauzeit und Verdoppelung der Kosten auf 1 Mrd. Euro. Zur feierlichen Freigabe des City-Tunnels war viel Prominenz angereist.
Mit dabei waren: Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, der Vorstandsvorsitzenden der DB AG, Rüdiger Grube und der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hob die Bedeutung des Tunnels für den Nah- und Regionalverkehr im Großraum Leipzig hervor: "Mit dem Tunnel wird der bald hundert Jahre alte Plan einer Direktverbindung zwischen den beiden Kopfbahnhöfen in Leipzig Wirklichkeit. Die Fahrzeiten werden dadurch erheblich verkürzt und der Nahverkehr noch besser mit dem Fernverkehr verknüpft. Durch den Tunnel entstehen neue, attraktive Verbindungen für die Menschen in Leipzig und Umgebung. Das wird auch zu weniger Staus auf den Straßen führen."
An der Finanzierung des anspruchsvollen, rund 4 Kilometer langen Bahntunnels quer durch die Innenstadt vom Hauptbahnhof im Norden zum Bayerischen Bahnhof im Süden, waren der Freistaat Sachsen, der Bund, die Europäische Union, die Stadt Leipzig und die Deutsche Bahn AG beteiligt. Der Bund hat rund 210 Millionen Euro beigesteuert. Die Einwerbung von Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 225 Millionen Euro hat der Bund maßgeblich unterstützt.
Die bauliche Realisierung erfolgte gemeinsam durch die Deutsche Bahn AG und den Freistaat Sachsen, der sich der DEGES bedient hat. Zum Projekt gehören neben den etwa vier Kilometer langen, zweiröhrigen Eisenbahntunneln nebst Rampen auch die Errichtung von mehreren S-Bahn-Stationen und so genannte Netzergänzende Maßnahmen zur Einbindung des Tunnels in das vorhandene Schienennetz.
Durch das „Kernstück“ des künftigen S-Bahn-Systems von Leipzig sollen künftig gleich sechs neue Linien unter der Innenstadt durchfahren und so den oberirdischen Verkehr entlasten. Belastet wird hingegen die Landeskasse. Der sächsische Landesrechnungshof kritisiert in einem Gutachten die Mehrkosten, die von Anfang an erkennbar waren: „Bei der Festsetzung des Ausgangswertes von rd. 572 Mio. Euro hat die S-Bahn Tunnel Leipzig GmbH dem Grunde nach bekannte kostenrelevante Sachverhalte nicht in Ansatz gebracht. Dazu gehören Risiken, übliche Sicherheitsmargen und zu niedrig angesetzte Kostenpauschalen, wie bspw. für Planungsleistungen. Der Freistaat Sachsen als Gesellschafter der S-Bahn Tunnel Leipzig GmbH hätte auf die Einrechnung dieser Faktoren in den Ausgangswert hinwirken müssen… Der Freistaat Sachsen muss den größten Anteil an den Mehrkosten tragen. Dies resultiert aus dem für den Freistaat Sachsen unvorteilhaften Vertragswerk.“
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