Meilenstein der Straßensanierung
Erste Tests mit einer Straßenfräse, die den Asphalt ohne vorheriges Erwärmen abfräst, beobachtete Reinhard Wirtgen 1978 bei einer Geschäftsreise in Lüttich. Bei der neuartigen Fräse der amerikanischen Firma CMI waren die Fräswalzen mit so genannten Rundschaftmeißeln bestückt.
Diese wurden im Bergbau schon lange erfolgreich eingesetzt, um harte Gesteinsschichten zu durchdringen. Die Zukunft der Straßensanierung – da war er sicher – lag im Kaltfräsen.
1979 entwickelte Wirtgen zusammen mit einem Konstruktionsbüro eine neue Großfräse mit 3,80 m Arbeitsbreite und zwei Dieselmotoren. Sie besaß innovative Komponenten wie zwei Raupenfahrwerke zur besseren Traktion und eine nun hydraulisch angetriebene Fräswalze mit Rundschaftmeißeln, die das Material zur Mitte förderte.
In den folgenden drei Jahrzehnten schritt die technologische Entwicklung beständig voran. So ermöglichte der Einsatz einer Nivellierautomatik die stufenlose Einstellung der Arbeitstiefe, die Schneidwerkzeuge und Haltersysteme wurden optimiert und die Maschinen erhielten eine serienmäßige Ausstattung mit Heck- oder Frontladebändern.
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