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Archiv 13. Februar 2013

Optimale Asphaltverdichtung bei russischem Straßenbauprojekt

Die Kaliningrader Schnellstraße „Primorsker Ring“ ist eines der Prestigeobjekte, die derzeit im Zuge der Infrastrukturverbesserung in der russischen Exklave gebaut werden. Mit einer Gesamtlänge von rund 180 Kilometern, davon 81 Kilometer Autobahn wird die Ringstraße nach der Fertigstellung die 500.000 Einwohnerstadt Kaliningrad in einem weiten Bogen um die Samländische Halbinsel umschließen.

Das System erfasst neben der Temperatur auch die berfahrten der Walze per GPS-Positionierung und gleicht die Soll- und Ist-berfahrten ab.
Das System erfasst neben der Temperatur auch die berfahrten der Walze per GPS-Positionierung und gleicht die Soll- und Ist-berfahrten ab.

Die Vollendung des Milliardenprojekts ist für 2015 geplant und soll für Einheimische, Touristen und Fußballfans, die zur WM 2018 zur Spielstätte Kaliningrad reisen, einen komfortablen Reiseverkehr ermöglichen. Vier Abschnitte sind bereits für den Verkehr freigegeben, aktuell wird am fünften Abschnitt gebaut.

Für das ausführende Baukonsortium ZAO VAD spielt eine präzise und fehlerlose Ausführung beim Bau der Straße oberste Priorität. Dafür sind beim Asphaltieren die richtige Materialzusammensetzung, die Materialtemperatur, ein reibungsloser Ablauf des Einbauprozesses und abschließend die exakte Verdichtung des Asphalts notwendig. „Es ist beim Straßenbau sehr wichtig, dass vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt genau und gewissenhaft gearbeitet wird. Die Verdichtung des eingebauten Materials ist dabei ein Aspekt, der mitentscheidend für ein gelungenes Ergebnis ist“, erläutert Ronald Brinks von der ZAO VAD. Dafür setzt ZAO VAD in Kooperation mit OOO SMD Balt Avtomatika das Walzensystem MOBA Compaction Assistant (MCA-2000) ein.

„Die Anforderung in diesem Projekt war es, die Verdichtung kontrollierbar zu machen, da dies bisher rein auf der Erfahrung des Arbeiters beruhte und es keine durchgängige Erfolgskontrolle gab. Außerdem sollte ein Qualitätsnachweis für die geleistete Verdichtungsarbeit erstellt werden können. Um diese Anforderungen zu erfüllen, haben wir uns für das MCA-2000 entschieden“, so Yuri Dolgilevitch, Geschäftsführer bei OOO SMD Balt Avtomatika. Mit dem MCA-2000 kann das Material nun kontrollierter und sehr viel genauer verdichtet werden. Das System misst mittels Temperatursensoren, welche Temperatur der eingebaute Asphalt hat. „Bei Vergleichsmessungen stimmte die Temperatur, die das System anzeigte mit der Temperatur, die wir gemessen haben, genau überein. Das MCA-2000 ermittelt die Temperatur also sehr zuverlässig“, sagt Yuri Dolgilevitch.

Die Temperatur wird direkt auf dem Display angezeigt. Damit kann der Walzenfahrer genau dort verdichten, wo die Temperatur im optimalen Temperaturbereich von 100 bis 140 Grad Celsius liegt. So wird verhindert, dass zu kalter oder heißer Asphalt verdichtet wird. Denn dies kann zu Materialschäden und damit zu einer verminderten Qualität der Straße führen.

Das System erfasst neben der Temperatur auch die Überfahrten der Walze per GPS-Positionierung und gleicht die Soll- und Ist-Überfahrten ab. Der aktuelle Status wird in Echtzeit auf dem sieben Zoll großen Touchscreen-Display visualisiert: Anhand eines Farbschemas erkennt der Walzenfahrer, wo bereits genügend verdichtet wurde und in welchem Abschnitt noch Überfahrten notwendig sind. So kann der Asphalt über die gesamte Einbaulänge und -breite optimal verdichtet werden, was die Qualität und Lebensdauer der Straße erhöht.

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„Neben der Unterstützung des Fahrers beim Verdichten ist es für uns wichtig, dass die Daten auch im Nachhinein noch verfügbar sein. Denn nur so können wir einen Qualitätsnachweis erbringen“, sagt Ronald Brinks von der ZAO VAD. Möglich wird dies dadurch, dass das MCA-2000 alle Daten wie Überfahrten und Temperatur erfasst und speichert. Mittels USB-Stick werden die zum Report zusammengefassten Daten ausgelesen und stehen für die spätere Weiterverwendung und Dokumentation zur Verfügung.

?Neben der Untersttzung des Fahrers beim Verdichten ist es fr uns wichtig, dass die Daten auch im Nachhinein noch verfgbar sein. Denn nur so knnen wir einen Qualittsnachweis erbringen?, sagt Ronald Brinks von der ZAO VAD.Foto: Foto: Moba

Auch Nikolaj Afanasjev war sofort von dem System begeistert: „Es ist einfach zu bedienen und es ist keine lange Einarbeitung notwendig. Insbesondere auch dadurch, dass es bei der Sprachauswahl Russisch gibt“, sagt der Walzenfahrer. „Und das System arbeitet im Einsatz sehr zuverlässig und ohne Ausfälle“, fügt er hinzu. Das ist für die problemlose Abwicklung eines Großprojekts wichtig, da Verzögerungen oder Fehler hohe Folgekosten nach sich ziehen können.

Durch die genaue Übersicht über die Verdichtungsprozesse werden unnötige Fahrten vermieden. Das spart rund 20 Prozent Kraftstoff und steigert die Effizienz im Maschineneinsatz ebenfalls um etwa ein Fünftel. „Und auch die Installation ist schnell und problemlos auf den unterschiedlichsten Walzen möglich“, sagt Yuri Dolgilevitch.

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