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Archiv 9. Dezember 2016

Regine Günther ist Verkehrssenatorin

Die neue rot-rot-grüne Senatsmannschaft in Berlin ist komplett und vereidigt. Nach parteiinternen Gezerre nominierten die Grünen die parteilose Energieexpertin Regine Günther als neue Senatorin für Verkehr und Umwelt.

Die 53jährige gilt als durchsetzungsstarke Frau, die bundesweit als Energieexpertin und einflussreiche NGO-Vertreterin geschätzt wird. Günther erfüllt vor allem aber die beiden Grundvoraussetzungen für das Amt: Sie ist Frau und wird von den beiden Parteiflügeln der Grünen akzeptiert.

Günther stammt aus Kaiserslautern, lebt seit 1986 in Berlin. Während des Studiums (Politische Wissenschaft, Geschichte) ist sie viel herumgekommen: Heidelberg, Madrid, Berlin. Günther ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter.

Zuletzt leitete sie 16 Jahre lang den Fachbereich Klimaschutz und Energie beim World Wide Fund For Nature Deutschland (WWF). Zuvor arbeitete sie unter anderem bei der Berliner Energieagentur und wird in der Umweltszene als fundierte Klimakennerin geschätzt. Günther ist überzeugt vom Kampf gegen den Klimawandel und von der Notwendigkeit, die Erderwärmung zu begrenzen. Sie hat die Mittel und Wege dahin vielfach beschrieben: Energiewirtschaft, Landwirtschaft und auch der Verkehr müssten drastisch runter mit dem CO2 -Ausstoß. Noch fehlen ihr die Erfahrungen, eine öffentliche Verwaltung zu leiten, aber ihr werden Eigenschaften wie Beharrlichkeit und Frustrationstoleranz nachgesagt. Was Regine Günther umsetzen soll, hat Rot-Rot-Grün im Koalitionsvertrag auf 23 Seiten festgeschrieben. Dazu gehören der Steinkohle-Ausstieg bis 2030 sowie die Solarhauptstadt Berlin. Außerdem muss sie mehr Radwege durchsetzen, neue Tramlinien bauen und den Boulevard „Unter den Linden“ autofrei bekommen.

Ursprünglich sollte Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner das Amt übernehmen, fiel aber der Quote zum Opfer. Von der Parteispitze sollen unter anderem auch die Bundesvorsitzende Simone Peter und die ehemalige Umweltministerin in Nordrhein-Westfalen, Bärbel Höhn, gefragt worden sein.

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