Schwergewicht im Steinbruch
Mächtig Muskeln hat der neue Volvo-Kettenbagger im Steinbruch der Natursteinwerke Weiland. Der EC950FL kommt schließlich aus dem 100-t-Segment.
Im rund 20 ha großen Steinbruch im sächsischen Kamenz löst der neue Bagger den Vorgänger Volvo EC750E ab. Dabei bewegt er gewaltige Massen. So nimmt der Kettenbagger problemlos den 9 t schweren „Knäpper“ in seinen Löffel und lässt diesen aus großer Höhe auf die groben Gesteinsbrocken fallen.
„Knäpper nennen wir die Trümmerkugel, mit der unser neues Arbeitstier die größten Steine nach der Lockerungssprengung zertrümmert. Das muss sein, weil die dicken Brocken mit Ausmaßen von mehr als einem Meter nicht in den Vorbrecher passen würden“, erklärt Frank Jurisch, Betriebsleiter bei der Natursteinwerke Weiland GmbH.
Brecher effektiver bestücken
Sind alle Trümmerteile auf ein kleineres Maß geschrumpft, kommt der Muldenkipper zum Einsatz. Der EC950FL kratzt die zerkleinerten Brocken mit seinem fast 6 m³ großen Löffel zusammen und lädt das Gestein in die Mulde. Mit der stärkeren Maschine haben sich die Verladezeiten laut Unternehmensangaben verkürzt. So benötige der Bagger nur noch 4 bis 5 Löffelladungen, um die 60 t Nutzlast des Kippers zu befüllen. Zudem sei der Kraftstoffverbrauch mit 38 bis 40 Liter pro Betriebsstunde sehr günstig.
Pro Schicht transportiert das Team von Frank Jurisch bis zu 3.500 t Rohgestein ab. Gut 1,5 Mio. t Schottersteine, Splitte, Gemische aller Art sowie 10 bis 60 kg schwere Wasserbausteine produziert der Steinbruch Kamenz pro Jahr. Aus dem Stammwerk Schwarzkollm mit doppelter Abbaufläche und Gleisanschluss kommen nochmal etwa 2,5 Mio. t hinzu. Umso wichtiger ist es für den Betrieb, einen verlässlichen Bagger zu haben. „Wir arbeiten hier nicht in einer Zuckerfabrik. Der Bagger nimmt bei uns eine Schlüsselposition in der Fertigungskette ein, muss robust sein und durchhalten. Fällt er aus, stehen sämtliche Brecher still und die gesamte Schotter-Produktion gerät ins Stocken. Das können wir uns nicht leisten“, so Frank Jurisch.
Doppelt vergitterte Panzerscheibe
Die Baggerfahrer in Kamenz kommen trotz der Größe mit dem neuen Kraftprotz bestens zurecht, erklärt der Hersteller. Zudem sollen die Fahrer mit einer 360-Grad-Kamera volle Rundumsicht genießen – auch im Heckbereich. 16 Lampen sorgen dabei auch im Dunkeln für eine gute Sicht. Zum Schutz der Fahrer verfügt die Kabine über eine doppelt vergitterte Panzerscheibe. Auch die Hubzylinder sind mit Schutzplatten an der Front versehen, falls Knäpperkugel oder Gestein versehentlich den falschen Weg einschlagen.
Seit März letzten Jahres ist der Volvo EC950FL im Steinbruch in Kamenz im Einsatz. Im Zwei-Schichten-Betrieb soll er bereits über 1.000 Betriebsstunden gesammelt haben. Natursteinwerke Weiland plant mindestens 5 Jahre mit dem Kettenbagger der 100-t-Klasse. Dabei muss er etwa 3.000 Stunden pro Jahr absolvieren.
Weiterer Koloss bestellt
Insgesamt umfasst der Maschinenpark der Natursteinwerke Weiland drei Großbagger, zehn Radlader, neun Muldenkipper, zwei Bohrgeräte und diverse Knäpperkugeln, die mehrmals täglich aufs Gestein herabstürzen und das Material passgenau für den Vorbrecher herrichten. Dass der Betrieb mit dem neuen Koloss zufrieden ist, zeigt wohl auch die Bestellung eines weiteren EC950FL. (MSM/RED)
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