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Abbruch 14. September 2023

Speicherung von CO2 in Abbruchbeton

Mit der Grossanlage zur CO2-Speicherung in Biberist (SO) hat neustark zusammen mit seinen Partnern bisher neun solcher Anlagen in der ganzen Schweiz in Betrieb genommen.

Die Partner Alluvia, neustark und Vigier vor der Speicheranlage in Biberist – vertreten durch die Projektleiter Gerd Aufdenblatten, Erik Turner und Bruno Stettler (v.l.n.r.).
Die Partner Alluvia, neustark und Vigier vor der Speicheranlage in Biberist – vertreten durch die Projektleiter Gerd Aufdenblatten, Erik Turner und Bruno Stettler (v.l.n.r.).

Das 2019 als Spin-off der ETH Zürich gegründete Schweizer climate-tech Unternehmen hat sich in den letzten drei Jahren von ersten Tests über Prototypen bis hin zu einem Netzwerk von Abscheidungs- und Speicheranlagen entwickelt. Die erste stationäre Anlage, die CO2 in Abbruchbeton speichert, ging vor weniger als einem Jahr in Betrieb. Seither sind acht weitere Anlagen entstanden, die bereits täglich Tonnen von CO2 entfernen.

Die neu in Betrieb genommene Anlage ist die bisher grösste - sie hat eine Speicherkapazität von rund 1‘000 Tonnen CO2 pro Jahr. Zwei innovative Schweizer Abbruchrecycling- und Betonproduktionsunternehmen, die Alluvia AG und die Vigier Beton, haben gemeinsam mit neustark dieses Projekt geplant und betreiben nun die Anlage. Sie wurde auf einem grossen Abbruchgelände (Papierfabrik in Solothurn) gebaut, um einen direkten Zugang zum Abbruchbeton zu ermöglichen.

Wie neustark CO2 dauerhaft entfernt  

„Um unsere weltweiten Netto-Null-Ziele bis 2050 zu erreichen, ist es entscheidend, dass wir die Emissionen so weit wie möglich reduzieren und den Rest entfernen. Dank unserer Mineralisierungstechnologie und der Wertschöpfungskette von der Abscheidung bis zur Speicherung ist neustark ein Pionier bei der dauerhaften Entfernung von Kohlenstoff. Wir entziehen der Atmosphäre schon heute tonnenweise CO2 und morgen noch mehr", sagt Valentin Gutknecht, Gründer und Co-CEO von neustark.

Mit über eine Milliarde Tonnen pro Jahr ist Abbruchbeton der grösste Abfallstrom der Welt. Neustark hat eine Technologie und eine Wertschöpfungskette entwickelt, die diesen Abfallstrom in eine "Senke" verwandelt, die schwer vermeidbare Emissionen aus der Atmosphäre aufnimmt.

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Wie das geht? Indem CO2 aus Biogasanlagen abgeschieden und zu nahe gelegenen Speicheranlagen transportiert wird, wo das CO2 während des Recyclingprozesses in das Granulat von Abbruchbeton injiziert wird. Die Technologie von neustark löst einen Mineralisierungsprozess aus, bei dem das CO₂ in Kalkstein umgewandelt und so an die Poren und die Oberfläche des Granulats gebunden wird. Das CO₂ wird dauerhaft im Abbruchbeton gespeichert und so der Atmosphäre entzogen.

Das Unternehmen arbeitet mit Biogasanlagen zusammen, um von ihnen CO₂ abzufangen, mit Baustoffrecyclern, um bei ihnen CO₂ zu speichern sowie mit Unternehmen mit ehrgeizigen Klimazielen, die die CDR-Zertifikate (Carbon Dioxide Removal) erwerben. Das mit dem CO2 injizierte Betongranulat kann dann wie üblich von den Recyclern zum Bau von Strassen oder zur Herstellung von neuem Recyclingbeton verwendet werden.

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