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Erreichtes war ihm schon immer nie genug: Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner wies in seiner ihm eigenen Art auch bei seiner Verabschiedung darauf hin
Foto: Maike Sutor-Fiedler
Erreichtes war ihm schon immer nie genug: Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner wies in seiner ihm eigenen Art auch bei seiner Verabschiedung darauf hin

Inhaltsverzeichnis

Personalie

TU Dresden verabschiedet Prof. Frohmut Wellner

Mit einem festlichen Kolloquium wurde Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner, Professor am Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau der TU Dresden, in den Ruhestand verabschiedet.

Rund 100 Personen aus Forschung und Lehre, Industrie und Verwaltung, Freunde und Familie waren zu diesem Anlass am 16. März ins Haus der Kirche, dem traditionellen Veranstaltungsort des Instituts, nach Dresden gekommen.

Über 23 Jahre hatte Prof. Frohmut Wellner die Professur für Straßenbau in Dresden inne. Seine Bilanz allein am Institut kann sich sehen lassen. An dieser Stelle erwähnt und die erfolgreiche Tätigkeit unterstreichend gehört, dass Frohmut Wellner Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der BASt ist, seitdem dieser etabliert wurde und seit 2008 Träger der Lüer-Nadel der FGSV ist.

Erste berufliche Erfahrungen sammelte Wellner nach seinem Studium 1981 für insgesamt 10 Jahre als Planer für Tief-, Straßen- und Leitungsbau bevor er 1996 als Universitätsprofessor an die Universität Hannover für das Fachgebiet Konstruktiver Straßenbau berufen wurde. 1994 habilitierte er zum Thema „Grundlagen zur Bemessung flexibler Straßenkonstruktionen mit Tragschichten ohne Bindemittel.“ Diesen Bereich des Straßenbaus ließ er in seiner anschließenden Tätigkeit an der TU Dresden nicht aus den Augen. Ebenso wie Pflasterdecken und Betonbauweisen. Dennoch mag man meinen, dass Beschäftigte am Institut und dem dazugehörenden Straßenbaulabor nur über „schwarze Blutkörperchen“ verfügen, dominierte doch die Forschung zu Asphaltbauweise die Tätigkeit in den letzten Jahrzehnten.

Eine Bilanz mit Ausblick

1999, im Jahr des Amtsantritts von Prof. Wellner, arbeiteten am Institut 10 wissenschaftlich Mitarbeitenden, 1 Professor und 1 Sekretärin. 4 davon sind noch heute am Institut tätig. Heute, 24 Jahre später ist die Anzahl auf 27 wissenschaftlich Mitarbeitende, 2 Professoren und 1 Sekretärin angewachsen. Insgesamt arbeiteten in der Wellnerschen Amtszeit 55 Personen wissenschaftlich am Institut. 7 davon sind an andere wissenschaftliche Einrichtungen berufen worden. Es wurden 27 Promotionen und 3 Habilitationen geschrieben.

2009 etablierte das Institut mit den Dresdner Asphalttagen ein Forum, in dem sich alle 2 Jahre die Nachwuchswissenschaftler mit ihren Forschungen und Ideen präsentieren. Denn auch hier ist die Bilanz eine positive. In der Amtszeit von Prof. Wellner wurden über 70 Forschungsprojekte bearbeitet, von denen Prof. Wellner während der Veranstaltung 3 kurz skizziert. An dieser Stelle sei noch das DFG-Forschungsprojekt „Digitaler Zwilling“ erwähnt, deren Vergabe nicht nur die Wichtigkeit dieses Forschungsgebietes zeigt sondern auch, dass dieses Arbeitsfeld mit modernsten Methoden weiter erforscht werden kann.

Während all dieser Forschungtätigkeit wurde viel Wissen geschöpft. Wellner wies darauf hin, dass man auch nicht nur „als Simulanten unterwegs“ war. Die wenigen, in seinen Augen zu wenigen, Beobachtungsstrecken bieten vielversprechende Ansatzpunkte, um den Straßenbau anforderungsgerecht und nachhaltiger zu gestalten, denn nur eine Straße, die mit Langlebigkeit aufwartet, ist eine nachhaltige. Ein Teil des Handwerkszeugs, diese Nachhaltigkeit zu erzielen, wurde an der TU Dresden erarbeitet. Dies gilt vor allem bei performanceorientierten Prüfverfahren und der rechnerischen Dimensionierung. „Das Regelwerk zur RDO und zur Spaltzugfestigkeit hätte es ohne das Engagement von Prof. Frohmut Wellner nicht geben“, so die Einschätzung von Andreas Otto, der das Straßenbaulabor an der TU Dresden leitet.

In seiner gewohnten stillen Art, aber dennoch fordernden Ausdrucksweise stellte Professor Wellner dann auch die Frage, woran es liegt, „dass es uns nicht gelingt, lange Nutzungsdauern im Regelwerk zu verankern“. Und fügte hinzu, dass funktionale Anforderungen zu Entscheidungskriterien bei Bauverträgen sowie die Verfahren zur Dimensionierung endlich angewendet werden müssten.

In kurzweiligen, mit wissenschaftlichen Ansätzen und dank der Verknüpfung zur Person Wellners behafteten durchaus unterhaltsamen Vorträgen dankten Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Oeser (Präsident der BASt), Dr.-Ing. Knut Johannsen (DAI), Prof. Dr. Ulf Zander (Leiter der Abteilung Straßenbautechnik der BASt) und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Ressel (Rektor der Universität Stuttgart) für diese wichtige Arbeit. Diese Art der Dankesagen-Vorträge waren von dem porträtierten eigentlich nicht gewünscht, widersprechen sie doch seinem zurückhaltendem Verhalten, wenn es um seine Person geht. Im Rahmen des Kolloquiums mussten sie  dennoch sein, würdigten Sie doch eine wissenschaftliche Persönlichkeit, die den Asphaltstraßenbau in Deutschland über Jahrzehnte geprägt hat und weiter prägen wird.

Tipp: Über die Inhalte der Vorträge und weitere Details zur Veranstaltung werden wir in unserer Ausgabe 3 der „Asphalt & Bitumen“ berichten. (Ein Probeabo können Sie hier bestellen).

Am 1. April 2023 übernimmt Dr.-Ing. habil. Alexander Zeißler die Amtsgeschäfte von Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner. Dieser wurde bereits seit 1. November 2022 zum Inhaber des Lehrstuhls „Pavement Engineering and Road Construction" am Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau der Technischen Universität Dresden berufen.

Tipp: Sie wollen mehr über den Nachfolger von Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner an der TU Dresden wissen? Informationen dazu finden Sie hier.

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