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Archiv 28. Januar 2015

Zuschlag für den Besten, nicht den Billigsten

„Bauprojekte sollen künftig an den qualitativ Besten vergeben werden – und nicht an den vermeintlich Billigsten. Der Preis allein darf kein Ausschlusskriterium sein.“ Das sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) beim fünften Treffen der Reformkommission Großprojekte zur geplanten Änderung des Vergaberechts.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Die Reformkommission, der Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und öffentlicher Hand angehören und die von Verkehrsminister Dobrindt geleitet wird, erarbeitet Vorschläge, wie Zeit- und Kostenpläne bei großen Bauprojekten künftig besser eingehalten werden können. Am 20. Januar fand das mittlerweile fünfte Treffen statt, dessen Schwerpunktthemen das Vergaberecht, das Bauvertragsrecht und die partnerschaftliche Zusammenarbeit am Bau waren. Unter anderem will die Reformkommission erreichen, dass die Qualität der Angebote und der Umgang mit Risiken bei der Vergabe besser berücksichtigt werden. Zugleich sollen ein stetiger Informationsaustausch, klare Entscheidungswege, eine partnerschaftliche Projektcharta und gute Streitschlichtungsmechanismen die Bauprozesse beschleunigen. Die Experten prüfen auch, wie sogenannte "Bonus-Malus-Regelungen" eingesetzt werden können. So sollen finanzielle Anreize geschaffen werden, um mit einer Baustelle früher fertig zu werden oder die geplanten Kosten zu unterschreiten.

Wie von Dobrindt im Rahmen der Reformkommission vorgeschlagen, gründen die Verbände der Planungs- und Bauwirtschaft heute die "Plattform Digitales Bauen". Kernstück ist die Einrichtung einer professionellen "Bauen Digital GmbH". Sie soll die Standardisierung von Prozess- und Bauteilbeschreibungen vorantreiben, Leitfäden für digitale Planungsmethoden (Building Information Modeling, BIM) entwickeln und Musterverträge bereitstellen. "Die `Bauen Digital GmbH´ ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Bauen der Zukunft. Die Plattform soll maßgeblich dazu beitragen, dass modernstes Digitales Bauen in allen Bereichen zum Standard wird. Modernes Bauen heißt: erst digital, dann real bauen. Das muss der Standard werden, um Kosten zu senken und Fehler zu vermeiden“, sagte Dobrindt.

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