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Infolge von Arbeitsunfällen sind im Jahr 2022 weniger Menschen als im Vorjahr verstorben.
Foto: BG Bau
Infolge von Arbeitsunfällen sind im Jahr 2022 weniger Menschen als im Vorjahr verstorben.

Aktuelle Zahlen der BG Bau

Berufskrankheiten nehmen zu, dafür sinken Arbeitsunfälle

Die Anzahl der Arbeits- und Wegunfälle in der Bauwirtschaft ging im Jahr 2022, verglichen mit dem Vorjahr, zurück. Das teilte die Baugenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) mit. Zugleich wurden aber deutlich mehr Berufskrankheiten gemeldet.

„2022 ist das erste Jahr, in dem wir in der Bauwirtschaft weniger als 100.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle haben“, so Dirk Müller, alternierender Vorsitzender des Vorstandes der BG Bau. So verzeichnete die Genossenschaft 99.380 meldepflichtige Arbeitsunfälle und stellte damit einen Rückgang von 4 % fest. Im Vorjahr 2021 waren es noch 103.525. Die Zahl der Wegeunfälle fiel von 8.808 auf 8.298 und sank somit um 6 %. Außerdem ist laut BG Bau die sogenannte Tausend-Personen-Quote, die die relative Unfallhäufigkeit pro 1.000 Vollbeschäftigte abbildet, zurückgegangen: Für das Jahr 2022 belief sich der Wert auf 45,51. Im Jahr 2021 lag die Quote noch bei 49,84.

Allerdings sind laut Angaben der Genossenschaft 22 Beschäftigte auf dem Weg zur oder von der Arbeit nach Hause verstorben. Damit erhöhte sich die Zahl der tödlichen Wegeunfälle im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Im Jahr 2021 verloren 12 Menschen auf dem Weg ihr Leben. Die Todesfälle infolge eines Arbeitsunfalls sanken von 85 auf 74 ab.

Häufigste Berufskrankheit: Lärmschwerhörigkeit

Die Freude bezüglich der positiven Entwicklung der Arbeitsunfälle erhält jedoch einen Dämpfer, betrachtet man stattdessen die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit. Hier verzeichnete die BG Bau einen Anstieg von 16.492 Verdachtsanzeigen im Jahr 2021 auf 18.228 im Jahr 2022. Damit stieg der Wert um über 10 %. Den ersten Platz der gemeldeten Berufskrankheiten nahm Lärmschwerhörigkeit mit 4.010 Fällen ein, gefolgt von Hautkrebs durch Sonneneinstrahlung (2.675), Lendenwirbelsäulenerkrankungen (1.666) und Lungenkrebs durch Asbest (1.291).

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Galt vor einiger Zeit noch der Hautkrebs als die häufigste Berufskrankheit am Bau, so übernimmt nun die Lärmschwerhörigkeit die Position.
Foto: BG Bau
Galt vor einiger Zeit noch der Hautkrebs als die häufigste Berufskrankheit am Bau, so übernimmt nun die Lärmschwerhörigkeit die Position.

Die BG Bau möchte künftig ihren Fokus bei ihrer Präventionsarbeit verstärkt auf die Lärmschwerhörigkeit richten, um hier möglichen Erkrankungen vorzubeugen. „Bei Baustellenkontrollen sehen wir, dass das Sicherheits- und Gesundheitsbewusstsein zunimmt und der Arbeitsschutz von den Betrieben ernstgenommen wird. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern. Wir unterstützen unsere Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung ihrer Arbeitsschutzziele, indem wir den Ursachen für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten genau auf den Grund gehen und praxisnahe Lösungen zu deren Vermeidung entwickeln“, so Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG Bau. (MSB/RED)

Weiterführende Informationen:

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