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Baustellen 15. Dezember 2023

Gleich 2 Etappen bei der Nordverlängerung der A 14

Mit dem Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Dahlenwarsleben und Wolmirstedt ging ein weiteres Teilstück des Autobahnneubaus offiziell in Bau. Die Strecke zwischen den Anschlussstellen Tangerhütte und Lüderitz wurde freigegeben.

4 Jahren soll es dauern, bis ein 11,5 km langer Abschnitt  der A 14, der jetzt begonnen wurde, fertig sein wird
4 Jahren soll es dauern, bis ein 11,5 km langer Abschnitt  der A 14, der jetzt begonnen wurde, fertig sein wird
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Die A14-Nordverlängerung, genauer gesagt der Lückenschluss zwischen den Autobahnkreuzen Magdeburg und Schwerin, umfasst 155 km. Baustart war 2011. Die Abschnitte in Sachsen-Anhalt sollen nach bisheriger Planung bis 2028 fertig sein. Hier kamen 2 Meilensteine hinzu.

Baustart am Beginn der Strecke

Den symbolischen ersten Spatenstich für den 11,5 km langen Abschnitt von der Anschlussstelle Dahlenwarsleben bis Wolmirstedt setzte Anfang Dezember Frank Süsser, Referatsleiter im Bundesverkehrsministerium, mit Vertretern der Autobahn GmbH und der Deges sowie Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. Letztere stellte fest: „Mit diesem Abschnitt, der die Landeshauptstadt direkt an die bereits unter Verkehr stehende Strecke Richtung Norden anschließt, kommt der Bau der Autobahn wieder ein gutes Stück voran".

Der Abschnitt schließt an die A 14 Dresden–Magdeburg an. Er hat eine weitere Anschlussstelle an der B 71 zur Anbindung der Kreisstadt Haldensleben. Kernstück ist eine knapp 80 m lange Überführung des Mittellandkanals. Insgesamt sind 11 Brückenbauwerke, 4 Überführungen von Straßen und Wegen, Schutzeinrichtungen für Fledermäuse, Lärmschutzwälle und -wände vorgesehen.

Baurecht für dieses Teilstück besteht bereits seit Ende 2020. Die Klage einer Privatperson gegen den Planfeststellungsbeschluss wurde im September 2021 zurückgenommen. Zunächst erfolgte die Kartierung von Amphibien und eines Hamstervorkommens südlich des Mittellandkanals. Im Zuge der Bauvorbereitungen wurden unter anderem archäologische Untersuchungen vorgenommen, Leitungen umverlegt sowie Umwelt- und Artenschutzmaßnahmen ausgeführt.

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Für den eigentlichen Straßenbau sind 4 Jahre vorgesehen. Mit diesem Abschnitt sind dann alle Stücke von insgesamt 97 km A14-Nordverlängerung in Sachsen-Anhalt in Bau beziehungsweise in Betrieb.

Freigabe des längsten Abschnitts

Zwischen den folgenden Anschlussstellen Wolmirstedt und Tangerhütte (bei Dolle) rollt auf knapp 15 km bereits der Verkehr. Die sich anschließende ebenfalls 15 km lange Strecke von Dolle bis Lüderitz wurde am 14. Dezember freigegeben. Damit rollt der Verkehr nun durchgängig auf 30 km Strecke zwischen Magdeburg und der Altmark.

„Mit der A 14 verbinden wir Häfen und Städte und schaffen leistungsfähige Verkehrswege für die Zukunft“, erklärte Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, anlässlich der Verkehrsfreigabe zur Bedeutung des Projektes. Die Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Lydia Hüskens, bekräftigt, dass insbesondere die große Mehrzahl der Menschen in der Altmarkt auf diesen Tag gewartet hat.

Der Spatenstich für den jetzt fertigen A 14-Abschnitt erfolgte im Sommer 2018. Lange wurde um das Baurecht gestritten, weil die Strecke durch das ökologisch sensible Gebiet der Colbitz-Letzlinger Heide führt. Die 14,8 km beginnen östlich der Ortslage Dolle und enden westlich von Lüderitz. Zwischen den beiden Anschlussstellen Tangerhütte und Lüderitz entstanden zudem 18 Brücken und viele weitere Ingenieurbauwerke, wie beispielsweise Lärmschutzeinrichtungen auf 1,3 km Länge oder 2 fledermaustaugliche, jeweils 20 m breite Tierübergänge, die sowohl die Autobahn als auch die daneben verlaufende Straße überbrücken.

Wann folgen die nächsten Abschnitte auf der A 14?

2025 soll die Autobahn Stendal erreichen und an die Stadtumfahrung der B 188 anschließen. Sämtliche Brücken auf dem 4 km langen Stück zwischen Lüderitz und Stendal sind im Bau.

Im Jahr darauf ist die Freigabe zwischen Seehausen und Wittenberge zu erwarten. Im Frühjahr zunächst nur auf einer Fahrtrichtung und wohl Anfang 2027 dann auf der kompletten Strecke. Größter Brocken ist die 1,3 km lange Elbebrücke. Seit diesem August wird der Stahlüberbau montiert. Parallel wird von 2025 bis 2027 die alte Elbebrücke der B 189 saniert und gesperrt. Der gesamte Verkehr muss daher zunächst über die Autobahn rollen.

2027 erhält voraussichtlich Magdeburg seinen direkten Anschluss an die Nordverlängerung. Markantestes Bauwerk des gerade begonnenen 11 km langen Abschnitt von Dahlenwarsleben nach Wolmirstedt ist die Autobahnbrücke über den Mittellandkanal. Sie wurde noch nicht in Angriff genommen.

2028 sollen gleich 2 Abschnitte von Stendal bis Osterburg mit 27 km Länge für den Verkehr freigegeben werden. Archäologen erkunden derzeit erste Flächen. Zudem sind Landschaftsbauer aktiv, um Ersatz-Lebensräume für Tiere anzulegen und Ingenieure erkunden den Baugrund. Auch für den folgenden Abschnitt bis Seehausen ist 2028 angepeilt – die ersten Bauarbeiten laufen, doch ein Freigabejahr ist noch nicht sicher.

Mit Fertigstellung der Etappe bis Seehausen wäre die A 14 von Magdeburg bis nach Wismar – fast – durchgehend befahrbar. Einzig der Abschnitt zwischen Wittenberge und Karstädt fehlt. Die zuständige Behörde in Brandenburg hat für die fehlenden 18 km noch keine Baugenehmigung erteilt. Derzeit werden Einwendungen geprüft – das Verfahren soll Ende des Jahres abgeschlossen sein, teilte das Landesamt für Bauen und Verkehr mit.

Baustart für die A14-Nordverlängerung, die auf 97 km durch Sachsen-Anhalt, auf 32 km durch das Land Brandenburg und 26 km durch Mecklenburg-Vorpommern führt, war im November 2011. Die Kosten werden inzwischen auf 1,9 Mrd. Euro beziffert. Die Gesamtstrecke wird wohl nicht vor 2030 durchgehend befahrbar sein.

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