Hohes Recycling im kommunalen Straßenbau ist machbar
Das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster zieht ein positives Zwischenfazit zum Einsatz von recyceltem Asphalt mit unterschiedlichen Rezepturen bei der Sanierung einer Straße im vergangenen Herbst.
Im Rahmen des Forschungsprojektes RekoTi (Ressourcenplan kommunaler Tiefbau) hatten die Verantwortlichen eine 1 km lange Pilotstrecke auf der Kanalstraße angelegt. Das Besondere: Der Anteil an wiederverwendetem Asphaltmaterial lag dabei bei bis zu 50 % und damit hoch. Auf 6 Versuchsfeldern kamen unterschiedliche Asphaltmischungen zum Einsatz. Darüber hinaus wurden die Materialtemperaturen in einigen Versuchsbereichen um 20 bis 30 Grad gesenkt, um möglichst viele CO2-Emissionen einzusparen.
Zufriedene Projektpartner
Beteiligt am Projekt RekoTi sind das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster, die Fachhochschule Münster, die Herrmann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG, die Hochschule Karlsruhe, die Ruhr Universität Bochum und die Thomas & Bökamp Ingenieurgesellschaft mbH. An der Pilotstrecke auf der Kanalstraße haben außerdem die Ingenieurgesellschaft PTM sowie das Unternehmen BAG mit seiner Asphaltmischanlage in Legden mitgewirkt.
Rund 4 Monate nach der Umsetzung und nach Untersuchungen vor Ort fällt das Urteil von Benjamin Köttendorf, Projektverantwortlicher im Amt für Mobilität und Tiefbau, positiv aus: „Mit der Durchführung der Maßnahme und den bisherigen Ergebnissen sind wir sehr zufrieden. Wir werden jetzt intensiv beobachten, wie sich die Straße bei einer längeren Liegedauer verhält, sind aber davon überzeugt, auf der Kanalstraße den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir zukünftig häufiger höhere Recyclingquoten bei Straßensanierungen einsetzen und so einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Stadt leisten können.“
Auch die Fachhochschule Münster ist neben der Stadt ein zentraler Akteur im Projekt RekoTi. Ein Forschungsteam aus dem Fachbereich Bauingenieurwesen hat die Versuchsfelder gemeinsam mit der Stadt entwickelt, den Einbau begleitet und erste Versuche durchgeführt. „Im Rahmen von RekoTi möchten wir und unsere Projektpartner durch den Einsatz von speziellen Asphaltverfahren einen nachhaltigeren Straßenbau fördern. Dabei sollen einerseits wertvolle Ressourcen geschont und andererseits CO2-Emmissionen minimiert werden“, erklärt Professor Hans-Hermann Weßelborg, der an der FH Münster im Lehr- und Forschungsgebiet Verkehrswesen und Straßenbautechnik tätig ist. (MAI/RED)
Tipp: Auf dem YouTube-Kanal der Stadt Münster werden Hintergründe zum Projekt erläutert und die Abläufe beim Asphaltrecycling dargestellt. Das Video finden Sie hier:
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