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Vor allem die Bauwerke werden in der Sanierungsoffensive berücksichtigt
Foto: Straßen.NRW / Frank Rogner
Vor allem die Bauwerke werden in der Sanierungsoffensive berücksichtigt

Inhaltsverzeichnis

Straßenbau

NRW startet Sanierungsoffensive für Straßen, Brücken und Tunnel

Die Landesregierung von NRW will mit einer Sanierungsoffensive die Verkehrsinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen zukunftssicher machen und vor allem die Sanierung und den Ersatzneubau in den Fokus rücken.

„Unsere Straßen, Brücken und Tunnelanlagen sind in die Jahre gekommen und vielerorts akut gefährdet. Das hat zum einen mit dem starken Zuwachs insbesondere beim Güterverkehr zu tun. Zum zweiten aber auch damit, dass wir in den letzten Jahrzehnten zu wenig in den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur investiert haben“, erläuterte Verkehrsminister Oliver Krischer bei der Vorstellung der Sanierungsoffensive. In den letzten Jahren ist zwar in der Summe eine Stabilisierung beim Zustand der Straßen in NRW erreicht worden. Das reiche aber nicht aus, wie die Ergebnisse der aktuellen Bauwerksprüfungen zeigten.

Eckpunkte der Initiative

Mit der Sanierungsoffensive will die Landesregierung in den kommenden 10 Jahren den Anteil von Straßen, Brücken und Tunnel in einem sanierungsbedürftigen Zustand deutlich abbauen. Die Sanierungsoffensive umfasst vor allem folgende Einzelpunkte:

  1. Priorisierung bei Sanierung der vorhandenen Straßeninfrastruktur
  2. 10-Jahres-Programm Brückenerneuerung
  3. Neuausrichtung Erhaltungsplanung Landesstraßen
  4. Tunnel vorausschauend modernisieren
  5. Mehr Transparenz durch Veröffentlichung der Zustandsdaten
  6. Fachkräftemangel offensiv bekämpfen
  7. Beschleunigung durch Entschlackung von Haushalts- und Vergaberecht
  8. Innovative Bauweisen und Systeme
  9. Übergreifende Baustellenkoordination
  10. Verkehr und Umwelt zusammendenken
  11. Einsatz von Recyclingbaustoffen im Straßenbau

Ergebnisse zum Straßenzustand

Der aktuelle Straßenzustandsbericht zeigt, dass es aufgrund der zu geringen Erhaltungsinvestitionen der Vergangenheit zu einer stetigen Verschlechterung des Fahrbahnzustandes von 2004 bis 2011 kam. Von 2015 bis 2019 konnte in Summe der Bestand an sehr guten und guten Straßen gemäß ZEB gehalten werden, wobei es zu einem Anstieg bezogen auf die sehr gut eingestuften Straßen kam. Dies korreliert mit dem Investitionshochlauf für die Erhaltung der Landesstraßen ab dem Jahre 2015 und zeigt die hohe Wirksamkeit von Investitionen in Erhalt und Sanierung bestehender Straßen.

Gleichzeitig ist von 2015 bis 2019 eine Zunahme des sehr schlechten Zustandes festzustellen. Insgesamt sind nach der Bewertung der ZEB allein bei den Fahrbahnen der Landesstraßen mehr als ein Drittel in einem sanierungsbedürftigen Erhaltungszustand.

Kapazitäten für mehr Erhaltung

Bei der Straßeninfrastruktur soll die Priorisierung bei den finanziellen und personellen Kapazitäten zu Gunsten der Sanierung forciert werden. Konkret: Um Personal zielgerichtet einzusetzen, wird Straßen.NRW neben Neueinstellungen etwa die vorhandenen Personalkapazitäten in Richtung der Erhaltungsprojekte konzentrieren. Die Deges soll darüber hinaus verstärkt in größere Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen des Landes eingebunden werden, um weitere personelle Ressourcen für den Erhalt zu akquirieren.

Die Situation der Bauwerke

In die Zuständigkeit des Landes fallen derzeit insgesamt 6.714 Brücken (7.321 Teilbauwerke), die durch Straßen.NRW betreut werden. Das mittlere Alter der Brücken an Bundes- und Landesstraßen liegt bei etwa 50 Jahren. Fast die Hälfte aller Brücken befindet sich in einem befriedigenden Bauwerkszustand, bei weiteren 20 % ist der Zustand schlechter.

Alle Brücken, die in einem schlechten Zustand sind oder hohe Defizite in der Tragfähigkeit aufweisen, müssen schnellstmöglich erneuert oder ertüchtigt werden. Dafür wurde im Rahmen der Sanierungsoffensive ein 10-Jahres-Programm zur Brückenerneuerung erarbeitet. In den nächsten 10 Jahren sollen rund 400 Brückenbauwerke ersetzt werden. Als Einstieg in die Sanierungsoffensive stehen für 35 Brücken im kommenden Jahr Ersatzneubauten an (2022: 21, 2023: 15). Insgesamt werden sich dann 51 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von über 160 Mio. Euro im Bau befinden.

Konkret müssen bis 2030 allein 213 Mio. Euro in die Instandsetzung der Tunnelbauwerke an Bundes- und Landesstraßen investiert werden. Ziel ist eine vorausschauende Ertüchtigung: Das reaktive Beheben von aufgetretenen Störungen soll durch ein vorausschauendes Lifecycle-Management abgelöst werden, um das Ausfallrisiko zu minimieren. (MAI/RED)

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